Facebook Libra: EU schaut sich Digitalwährung genauer an
Die EU-Kommission nimmt laut einem Medienbericht die Pläne des US-Riesen Facebook für die Digitalwährung Libra genauer unter die Lupe.

Das Wichtigste in Kürze
- Facebook will eine eigene Digitalwährung namens Libra einführen.
- Die EU-Kommission will diese nun genauer unter die Lupe nehmen.
Dabei gehe es unter anderem auch darum, wie Facebook Libra in seine bestehenden Dienste wie die Chat-App WhatsApp einbinden wolle. Zudem werde geprüft, wie Nutzerdaten genutzt werden, hiess es.
Der Finanzdienst Bloomberg schrieb unter Berufung auf ein Kommissionsdokument: «Die Wettbewerbshüter sähen die Möglichkeit, dass Facebook unerlaubterweise Wettbewerber ausschliessen könnten. Dies zusammen mit den in der Libra Association zusammengeschlossenen Unternehmen».
Dabei gehe es auch darum, wie Facebook Libra in seine bestehenden Dienste wie WhatsApp einbinden wolle. Libra wurde bei Facebook entwickelt, soll aber von der in Genf ansässigen Libra Association verwaltet werden.
Facebook soll dort nur eines der Mitglieder ohne Sonderrechte sein. Das Online-Netzwerk kündigte aber zugleich an, dass in WhatsApp nur das hauseigene digitale Libra-Portemonnaie direkt integrierbar sein soll.
EU-Kommission äusserte noch nicht zu Facebook Libra
Facebook will Libra im kommenden Jahr für Verbraucher verfügbar machen. Die Idee stösst aber bei Politikern und Zentralbanken zum Teil auf massiven Widerstand. Die Digitalwährung soll etwa mit US-Dollar oder Euro zu kaufen sein.
Zu den ersten Partnern des Projekts gehören gut zwei Dutzend private Unternehmen wie Mastercard, Visa, Paypal und Uber. Facebook-Gründer Mark Zuckerberg sieht die Währung zunächst vor allem für grenzüberschreitende Überweisungen von Vorteil. Um Kursschwankungen zu vermeiden, soll Libra an etablierte Währungen gekoppelt und durch Staatsanleihen abgesichert werden. Facebook hatte bislang betont, vor Einführung der Facebook Libra-Währung Bedenken von Regulierern ausräumen zu wollen.