Belgischer Bürgermeister: Rassistische Haltung mit Bildung ändern
Dem belgischen Bürgermeister Pierre Kompany zufolge ist der Kampf gegen Rassismus eine Frage von Erziehung und Bildung.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Anti-Rassismus-Demos in den USA hatten auch in Belgien zu Protesten geführt.
- Laut Bürgermeister Pierre Kompany sei der Kampf gegen Rassismus eine Frage von Bildung.
Der Kampf gegen Rassismus ist nach Einschätzung des belgischen Bürgermeisters Pierre Kompany eine Frage von Erziehung und Bildung. «Wir müssen einen Weg finden, um die Geisteshaltung der Menschen zu verändern.» Dies sagte der aus dem Kongo stammende Kompany zum 60. Jahrestag der Unabhängigkeit des Kongo von Belgien am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.
Dies geschehe durch Bildung und deshalb müsse sie sich ändern, erklärte der 72-jährige Bürgermeister der Brüsseler Gemeinde Ganshoren. Die aktuelle Rassismus-Debatte in den USA wurde unter anderem durch den gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd ausgelöst. Sie hatten auch zu Protesten in Belgien geführt.
Bis zu 10 Millionen Kongolesen unter Kolonialherrschaft gestorben
Dabei ging es auch um die Zeit, als Belgien unter Leopold II. Kolonialmacht im Kongo war. Der König verwaltete das Land von 1885 bis 1908 als Privatbesitz und regierte mit brutalen Methoden.

Acht bis zehn Millionen Kongolesen sollen nach Schätzungen von Historikern unter seiner Herrschaft ums Leben gekommen sein. Dies ist knapp die Hälfte der damaligen Bevölkerung. Noch bis zum 30. Juni 1960 gehörte das Land zum belgischen Kolonialreich.
Kompany war 1975 als Flüchtling aus dem Kongo nach Belgien gekommen. Als erster Schwarzer wurde er zum Bürgermeister der Gemeinde Ganshoren in der Region Brüssel-Hauptstadt gewählt.