Belarus will «verirrte Drohnen» abgeschossen haben
Belarus hat nach eigenen Angaben Polen und Litauen über verirrte Drohnen informiert. Minsk will Fluggeräte verfolgt und teilweise zerstört haben.

Belarus hat nach eigenen Angaben Polen und Litauen in der Nacht über Drohnen informiert, die auf deren Hoheitsgebiete zufliegen. Während des nächtlichen «Austauschs von Drohnenschlägen zwischen Russland und der Ukraine» habe Belarus Flugapparate, die vom Kurs abgekommen seien, verfolgt und teilweise zerstört, sagte der belarussische Generalstabschef Pawel Murawejko in einer bei Telegram verbreiteten Erklärung. Das habe Polen bei der Abwehr geholfen.
Die Rede ist dabei von «verirrten Drohnen», ohne ihre Herkunft zu nennen. Das EU- und NATO-Land Polen hat in der Nacht nach eigenen Angaben erstmals als Reaktion auf eine schwere Verletzung des NATO-Luftraums russische Drohnen abgeschossen. Nach EU-Angaben gibt es Anzeichen dafür, dass Moskau vorsätzlich vorgegangen ist.
Russische Provokation oder Fehler?
«Dies ist das erste Mal in diesem Krieg, dass sie nicht aufgrund von Fehlern oder kleinerer russischer Provokation aus der Ukraine kamen. Zum ersten Mal kam ein erheblicher Teil der Drohnen direkt aus Belarus», sagte der polnische Ministerpräsident Donald Tusk.
Die Situation in der Region ist auch angesichts bevorstehender Militärmanöver angespannt. Ende der Woche wollen Russland und Belarus gemeinsam das Manöver «Sapad-2025» (Westen-2025) abhalten.
Bevorstehende Militärmanöver erhöhen Spannungen
Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Carsten Breuer, geht bei der russisch-belarussischen Grossübung von rund 13.000 übenden Soldaten in Belarus und weiteren 30.000 auf russischem Gebiet aus. Minsk selbst hatte zuletzt angekündigt, den Umfang des Manövers zu verringern.
Polen will trotzdem deswegen ab Donnerstag seine Grenze zu Belarus schliessen. Minsk und Moskau sind enge Verbündete.
Machthaber Alexander Lukaschenko liess russische Truppen von seinem Land aus die Ukraine angreifen, als Kremlchef Wladimir Putin die Invasion des Nachbarlands startete. Der Aufmarsch der russischen Truppen um die Ukraine, darunter auch auf belarussischem Staatsgebiet, wurde damals als Militärübung erklärt.