Behörden nehmen Share-Online.biz vom Netz

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Deutschland,

Share-Online.biz, die grösste deutschsprachige Filesharing-Plattform, ist von Behörden mehrerer Länder vom Netz genommen worden.

Share-Online.biz
Ein Download-Button auf einer Website. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Über Share-Online.biz sollen Raubkopien verteilt worden sein.
  • Deshalb hat die Polizei die Filesharing-Plattform vom Netz genommen.

Spielfilme, Musik-Downloads und Computer-Spiele zum Herunterladen: Bei vielen Usern in Deutschland war Share-Online.biz äussert beliebt. Doch die bereitgestellten Kopien wurden ohne Zustimmung der Urheber verbreitet. Die Polizei bereitete dem Spuk nun ein Ende.

Ermittler durchsuchten bei einer internationalen Razzia gegen die Betreiber der Plattform Wohnungen und Geschäftsräume in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden. Über Share-Online.biz sollen Raubkopien von Filmen und anderen Inhalten verteilt worden sein.

Den Angaben zufolge wurden umfangreiche Beweismittel sichergestellt. Es gehe um «unfassbare Datenmengen», sagte ein Sprecher der bei der Staatsanwaltschaft Köln angesiedelten Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime NRW am Donnerstag. Die aufwendige Aktion mit Ermittlern aus Frankreich, den Niederlanden und Deutschland habe am Mittwoch stattgefunden.

Ermittlungen gegen drei Männer

Die Ermittlungen richten sich demnach gegen drei Männer im Alter von 40, 48 und 54 Jahren mit Wohnsitzen in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Sachsen-Anhalt. Von dem Trio genutzte Server hätten zudem in den Niederlanden und in Frankreich gestanden. Der 54-Jährige sei der Hauptverdächtige und lebe im Raum Aachen, so der Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Festnahmen gab es nicht. Den Betreibern werde vorgeworfen, durch den Betrieb der Filesharing-Plattform vielfache Beihilfe zur gewerbsmässigen unerlaubten Verwertung urheberrechtlich geschützter Werke begangen zu haben, so die Ermittler.

Das von den Verdächtigen mutmasslich organisierte Onlineportal ist Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft zufolge der grösste in Deutschland betriebene sogenannte Filehoster. Auch die Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen sprach vom «grössten auf den deutschsprachigen Markt ausgerichteten Filehosting-Dienst».

Anreize für Nutzer, Raubkopien hochzuladen

Über die Plattform seien urheberrechtlich geschützte Werke zum Download angeboten worden. Zudem habe es Anreize für Nutzer geben, um Raubkopien hochzuladen. Dabei habe es sich etwa um Kinofilme, Serien, Pornos und Musik gehandelt. Durch den Betrieb der Plattform sollen die Tatverdächtigen laut Staatsanwaltschaft von April 2008 bis Oktober 2017 einen Umsatz von mehr als 50 Millionen Euro gemacht haben.

Das Geld kam vor allem von den Nutzern. Sie konnten Share-Online.biz auf Wunsch mit kostenpflichtigen Premium-Accounts mit höheren Download-Geschwindigkeiten nutzen. Für 28 Tage Premium-Zugang wurden im Oktober 10 Euro verlangt, für sechs Monate waren es 40 Euro. Eine Mitgliedschaft über 30 Monate wurden zuletzt zum «Vorzugspreis» von 100 Euro angeboten.

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