Millionen Menschen schauen Inhalte im Internet. Die Rechteinhaber wie Sky Deutschland bekommen dabei nichts ab. Nun ist für viele Piratensender Schluss.
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Für Abonnenten von Sky Deutschland gibt es bald bis zu zehn weitere Kanäle in HD zu sehen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Viele Menschen schauen Sport- oder Unterhaltungs-Sendungen billig im Internet.
  • Rechteinhaber kriegen davon nichts ab.
  • Ermittler haben nun über 200 illegale Server geschlossen.

Millionen Menschen schauen Filme oder Fussballspiele im Internet und das für einen Spottpreis. Rechteinhaber kriegen davon nichts ab. Für viele TV-Piraten ist das nun vorbei, Ermittler schlossen über 200 illegale Server. Dahinter steckt eine Bande.

Ermittler in mehreren europäischen Ländern sind in einer grossangelegten Aktion gegen das illegale Streamen von Sendungen aus dem Pay-TV vorgegangen.

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Auch der Sender «Sky» war betroffen. - Keystone

Eine internationale Bande sei ausgehoben und über 200 illegale Server in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden vom Netz genommen worden. Das teilte die europäische Justizbehörde Eurojust in Den Haag mit.

Über die Server konnten Inhalte aus dem Bezahlfernsehen unerlaubterweise und für einen sehr niedrigen Preis über das Internet angeschaut werden. Von dem Geld kam bei den Inhabern der Senderechte nichts an.

Über sechs Millionen Euro schaden

Eurojust erklärte, der Vorfall zeige, «dass das organisierte Verbrechen seine illegalen Aktivitäten auf gross-angelegte Verletzungen des audiovisuellen Copyright ausdehnt». Nach Schätzungen der Ermittler beläuft sich der Schaden für die legalen Provider auf etwa 6,5 Millionen Euro. Federführend bei der Aktion waren Ermittler in Italien.

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Der Schaden des illegalen Streamens beläuft sich auf 6,5 Millionen Euro. - Keystone

Aber auch Deutschland, Bulgarien, Griechenland, Frankreich und die Niederlande und Eurojust waren involviert. Aus Deutschland war unter anderem die Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität in Frankfurt beteiligt. Aber auch die Landespolizei Hessen sowie Ermittler in Wuppertal arbeiteten am Schlag gegen die TV-Piraterie mit.

PayPal-Konten blockiert

Bei Durchsuchungen seien Computer, digitale Ausrüstungen und Dokumente sichergestellt worden. Auch über 150 PayPal-Konten der Gruppe wurden den Angaben zufolge blockiert. 22 Verdächtige seien identifiziert worden. Gegen sie werde wegen Betrugs, Cybercrime und Geldwäsche ermittelt.

Unklar blieb, ob es auch Festnahmen gab. Die Bande war den Angaben zufolge seit 2015 aktiv.

Bei der Operation waren am Mittwoch gleichzeitig in den beteiligten europäischen Ländern die Empfangssignale der illegalen Dienste unterbrochen worden. Millionen Nutzer hatten sich darüber Sendungen angeschaut und dafür weit weniger als den Marktpreis bezahlt. In Italien waren nach Angaben der italienischen Polizei fünf Millionen Nutzer betroffen – Details zu Deutschland waren nicht mitgeteilt worden.

Auch Sky Deutschland betroffen

Dem Vernehmen nach wurden von den TV-Piraten auch Sendungen des deutschsprachigen Programms des Bezahlsenders Sky illegal gestreamt. Bis zum Mittwochnachmittag lag keine Stellungnahme von Sky Deutschland vor.

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