Stunden des Bangens. Der kleine Bub in Malaga konnte noch immer nicht aus seinem Loch befreit werden – doch jetzt endlich nahm der Bohrer seine Arbeit auf.
Die Bergung des kleinen Buben in Malaga ist endlich im Gang. - AP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Julen ist seit sechs Tagen in einem über 100 Meter tiefen Schacht verschollen.
  • Der Bau eines Rettungstunnels wurde gleich durch mehrere Probleme verhindert.
  • Doch am Samstagnachmittag begannen die Einsatzkräfte endlich mit der Bohrung.

Ein Lichtblick im Drama um den kleinen Buben in Malaga: Wie die spanische Zeitung «El País» berichtet, nahm der Bohrer am Samstagnachmittag um 15.43 Uhr endlich seine Arbeit auf: Die Maschine bohrt gleich zwei Rettungstunnel, mit Hilfe deren der Zweijährige aus seinem Loch befreit werden soll. Julen fiel letzten Sonntag 100 Meter tief in einen Brunnenschacht – und konnte bis jetzt nicht geborgen werden.

Während sechs Tagen ging es bei der Rettungsaktion nur wenig voran: Nachdem sich bereits der Transport der 75 Tonnen schweren Bohrmaschine als schwierig gestaltete, stiessen die Einsatzkräfte bei der Vorbereitung für die Bohrung auch noch auf einen «massiven Felsblock». Doch nun geht es vorwärts: Durchschnittlich drei Meter pro Stunde soll der Bohrer schaffen.

In diesen Brunnenschacht ist das Kind am 13. Januar gefallen.
Die Tonnen schwere Maschine musste für den Transport in zwei Teile zerlegt werden.
Der Bohrer soll zwei parallele Tunnel in die Erde bohren.
julen
Rund 100 Helfer standen für die Rettung des kleinen Buben im Einsatz.
Die Anteilnahme unter der Bevölkerung ist immens.

Dabei zählt bei der Befreiung des Kindes jede Sekunde. Julen ist nicht nur schon sechs Tage ohne Essen und Trinken, sondern es drohen in der Region des Unglücksortes auch Regenfälle. Diese würden die Arbeit des Rettungsteams erneut massiv verlangsamen.

Das ist das Vorgehen

Eine Bohrmaschine soll zwei Bergungstunnel parallel zum Brunnen-Schacht in die Erde treiben. In der Tiefe von 80 Metern wolle man eine erste Verbindung zum Schacht herstellen und mit einer Roboter-Kamera erneut nach dem Kind zu suchen. In einem weiteren Schritt versucht das Rettungsteam die beiden Rettungsgänge – in exakt 107 Metern Tiefe, auf der Höhe des Kindes – miteinander zu verbinden.

Nach wie vor gibt es von dem zwei Jahre alten Julen kein Lebenszeichen. Er war am Sonntag bei einem Ausflug mit seiner Familie in das Bohrloch gefallen, das einen Durchmesser von nur 25 bis 30 Zentimetern hat.

Der Vorfall ereignete sich in der Gemeinde Totalan in der Nähe von Màlaga. - GoogleMaps
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