Bedrohte Journalisten: London bestellt iranischen Diplomaten ein

Keystone-SDA
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Grossbritannien,

Wegen akuter Bedrohungen für mehrere in Grossbritannien arbeitende Journalisten hat das Aussenministerium den höchstrangigen iranischen Diplomaten einbestellt.

Teheran
Irans Hauptstadt. Der Flughafen in Teheran bleibt weiterhin geschlossen. (Archivbild) - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • London fürchtet sich um die Sicherheit seiner Journalisten im Zusammenhang mit dem Iran.
  • Der höchste iranische Diplomat wurde vom Aussenministerium einbestellt.
  • Man toleriere keine Bedrohungen oder Einschüchterungen von Journalisten.

«Ich habe den iranischen Vertreter heute einbestellt, um klarzumachen, dass wir Bedrohungen und Einschüchterungen von Journalisten oder jeglichen Individuen in Grossbritannien nicht tolerieren», sagte Aussenminister James Cleverly am Freitag einer Mitteilung zufolge. Nach Informationen der britischen Nachrichtenagentur PA soll das Treffen am Freitagnachmittag stattgefunden haben.

Der in Grossbritannien ansässige persischsprachige Sender Iran International hatte vor wenigen Tagen auf Twitter mitgeteilt, zwei seiner Journalisten seien von der Polizei informiert worden, dass ihre Leben und ihre Familien zunehmend bedroht seien.

Auch andere Mitarbeiter seien über Bedrohungen informiert worden. Der Sender sei «schockiert und tief besorgt». Die Bedrohungen markierten eine «ernsthafte und gefährliche Eskalation», um iranische Journalisten einzuschüchtern, schrieb das Medienunternehmen.

Der Iran hat zuletzt immer wieder ausländische Mächte für die seit fast zwei Monaten andauernden systemkritischen Demonstrationen im Land verantwortlich gemacht. Insbesondere die persischsprachigen Auslandssender, die kritisch über die Proteste berichten, sind Teheran ein Dorn im Auge. Der Iran wirft Iran International vor, für seinen regionalen Rivalen Saudi-Arabien Stimmung gegen die Islamische Republik zu machen. Der Sender betont, unabhängig zu arbeiten.

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