Bauarbeiter stossen in Deutschland auf Massengrab
In Deutschland wurden über tausend Skelette bei Bauarbeiten entdeckt. Ein Schützenverein soll an der Stelle einen Schiessstand geplant haben.

Das Wichtigste in Kürze
- Bauarbeiter stiessen in Mainz (D) auf ein Massengrab aus dem 19. Jahrhundert.
- Es könnte sich bei den Verstorbenen um französische und deutsche Soldaten handeln.
Bauarbeiter sind in Deutschland auf ein Massengrab aus dem 19. Jahrhundert gestossen. Bei dem Fund in Mainz handele es sich vermutlich um über tausend Skelette, sagte Jens Dolata, Archäologe bei der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, heute Dienstag.
Laut ersten Untersuchungen könnte es sich bei den Verstorbenen um französische und deutsche Soldaten handeln, die vor nunmehr 200 Jahren nach der Völkerschlacht von Leipzig der Typhus-Epidemie zum Opfer fielen. Mainz war damals von französischen Soldaten besetzt. Die Toten sind laut Dolata in mehreren Reihen würdevoll bestattet worden.
Ein Schützenverein plant den Angaben zufolge, an der Stelle einen Schiessstand zu errichten. Nun soll nach einer Lösung gesucht werden. Um die Totenruhe nicht weiter zu stören, müssten möglichst alle Knochen im Boden bleiben, sagte Dolata. «Alle Skelette umzubetten, ist eigentlich nicht möglich.»