Eine Schweizer Kneipen-Wirtin auf Mallorca warnt Frauen vor dem Ballermann: «Die Männergruppen drehen durch!»
Mallorca Gruppenvergewaltigung
Auf Mallorca sollen vier Männer eine Brasilianerin vergewaltigt haben. (Symbolbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Ballermann sei dieses Jahr, «so extrem, wie nie zuvor», sagt eine Kneipen-Wirtin.
  • Laut Beatrice Ciccardini sind Grenzüberschreitungen Gang und Gäbe.
  • Die Schweizerin warnt Frauen vor den «durchdrehenden Männergruppen».
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Die spanische Polizei hat am Donnerstag sechs deutsche Urlauber am Ballermann festgenommen. Der Verdacht: Gruppenvergewaltigung einer 18-jährigen deutschen Urlauberin. Mittlerweile wurde für fünf der Männer eine U-Haft beantragt, der sechste Urlauber wurde freigelassen.

Für die Schweizer Ballermann-Kneipen-Besitzerin Beatrice Ciccardini ist der Fall der traurige Höhepunkt dieser Saison, die sie als «extrem, wie nie zuvor» bezeichnet. In diesem Jahr würden die Partygäste besonders häufig über die Stränge schlagen, meint die 67-Jährige.

Waren Sie auch schon einmal am Ballermann?

Dabei hat die Gastronomin auf der Party-Insel schon einiges miterlebt. Seit 1976 lebt Ciccardini auf Mallorca, seit 2006 betreibt sie die Kultkneipe «Zur Krone». Diese befindet sich mitten im Party-Hotspot an der Playa de Palma.

Über die diesjährigen Ballermann-Saison sagt sie zu «Focus Online»: «So etwas habe ich noch nie erlebt. Das kann man sich gar nicht vorstellen. Die Männergruppen drehen völlig durch. Die schreien Tag und Nacht wie auf Drogen, kotzen und pinkeln überall hin.»

Mallorca Ballermann
Die Schweizerin Beatrice Ciccardini wohnt schon seit 1974 auf Mallorca.
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Seit 2006 betreibt sie die Kultkneipe «Zur Krone» mitten im Party-Hotspot an der Playa de Palma.
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Beatrice Ciccardini ist von ihrer Arbeit am Ballermann einiges gewohnt. Doch in diesem Jahr schlagen die Partygäste besonders häufig über die Stränge.
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Die 67-Jährige sagt: «So etwas habe ich noch nie erlebt.» Sie erzählt von Vandalismus, Ruhestörung und Grenzüberschreitungen am Ballermann.

Vandalismus und Ruhestörung gehört demnach zu ihrem täglichen Brot, so die gebürtige Schweizerin. Alles werde kaputt gemacht: «Sie zerstören Abfalleimer, reissen Schilder ab, demolieren Autos. Überall schlagen sie mit den Fäusten und treten mit den Füssen.»

Kürzlich habe in ihrem privaten Hausflur gar ein Betrunkener randaliert, herumgebrüllt und sich schliesslich vor ihrer Haustür ergeben. «Da kriegt man richtig Angst», sagt die Frau, die direkt am Ballermann wohnt.

Schweizer Kneipen-Wirtin warnt Frauen vor dem Ballermann

Laut Beatrice Ciccardini sind Grenzüberschreitungen am Ballermann gang und gäbe. Sie glaubt, dass solches Verhalten aufzeige, dass vielen deutsche Party-Urlauber Regeln und Gesetze völlig egal seien. Das zeige sich auch im Verhalten gegenüber Frauen.

Sie warnt: «Ich kann nicht hundertprozentig sagen, ob der Ballermann für Frauen noch sicher ist.» Sie habe zum ersten Mal in ihrem Leben Angst, auf die Strasse zu gehen – «weil so viele Betrunkene und auch kriminelle Banden unterwegs sind.»

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Mallorcas Ballermann ist als Party-Hochburg bekannt.
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Menschen stehen in der Nähe der «Bierstrasse» am Strand von Arenal auf Palma de Mallorca. (Archiv)
Mallorca Ballermann
Der Ballermann auf Mallorca ist fürs Koma-Saufen bekannt.
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Laut einer Schweizer Kneipen-Wirtin ist diese Saison «so extrem, wie nie zuvor».
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Die Männergruppen würden durchdrehen. «Ich kann nicht hundertprozentig sagen, ob der Ballermann für Frauen noch sicher ist», sagt die Wirtin.
«Trinkgelage» auf der Strasse sind jetzt verboten. (Symbolbild)

Für Frauen hat die erfahrene Kneipen-Wirtin dann noch einige Tipps, um sicher am Ballermann feiern zu können. Urlauberinnen sollten «wirklich nicht alleine unterwegs sein, aufeinander aufpassen und nicht zu viel Alkohol trinken».

Ausserdem rät sie Frauen mit Nachdruck davon ab, mit Fremden mitzugehen. Und: «Nicht in die stillen Gassen gehen, wo keine Leute sind. Gerade auf dem Heimweg sollten Frauen auf den belebten Strassen bleiben.»

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