Der Bahnverkehr in weiten Teilen Grossbritanniens steht wegen einem Lokführer-Streik still. Gefordert werden unter anderem höhere Löhne.
Parkierte Züge in der Nähe der britischen Bahnstation Ashford im Südosten Englands.
Parkierte Züge in der Nähe der britischen Bahnstation Ashford im Südosten Englands. - sda - KEYSTONE/AP/Gareth Fuller
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Das Wichtigste in Kürze

  • Lokführer in Grossbritannien streiken für höhere Löhne und mehr Sicherheit.
  • In weiten Teilen des Landes steht der Bahnverkehr zurzeit deshalb still.
  • Für August haben die Gewerkschaften weitere Streiks angekündigt.

Ein Streik der Lokführer hat erneut den Bahnverkehr in weiten Teilen Grossbritanniens lahmgelegt. Tausende Mitglieder der Lokführergewerkschaft Aslef forderten mit dem Ausstand höhere Löhne und mehr Sicherheit für ihre Arbeitsplätze.

Der Streik bei sieben privaten Bahnanbietern am Samstag traf Besucher der Commonwealth Games in Birmingham ebenso wie zahlreiche Fussballfans auf dem Weg zum ersten Saisonspiel ihrer Mannschaft.

Erst am Mittwoch hatten Zehntausende Mitglieder der Bahngewerkschaft RMT die Arbeit niedergelegt. Für August haben beide Gewerkschaften erneut mehrere Streiks angekündigt.

Verkehrsminister Grant Shapps: «Es reicht!»

Die konservative Regierung zeigte sich empört über den Arbeitskampf. Verkehrsminister Grant Shapps warf den Gewerkschaften vor, auf Kosten der Steuerzahler notwendige Reformen zu verweigern und die Tarifverhandlungen zu verschleppen.

«Es reicht!», schrieb Shapps in der Zeitung «Times» (Samstag). Aslef-Generalsekretär Mick Whelan warf dem Minister daraufhin Lügen vor und forderte ihn auf, in den Verhandlungen zu vermitteln. RMT-Chef Mick Lynch hatte zuvor mit einem Generalstreik gedroht, falls die Regierung ihre angekündigten Vorhaben umsetzt und das Streikrecht der Gewerkschaften beschneidet.

Der Chef des Bahnverbandes Rail Delivery Group, Steve Montgomery, zeigte sich enttäuscht über die Streiks und verteidigte die geplanten Einsparungen und Kürzungen. «Wie jeder Dienstleister und jedes Unternehmen müssen wir uns anpassen und können nicht Steuerzahler und Passagiere nach immer mehr Geld fragen, wenn wir stattdessen auf die gewaltigen Änderungen im Reiseverhalten nach der Pandemie reagieren sollten», sagte Montgomery.

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