Deutschlands grösster Ärzteverband Marburger Bund hat vor Engpässen bei PCR-Tests gewarnt.
Frau bei Coronatest
Frau bei Coronatest - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Marburger Bund: Antigentests für Freitestungen verwenden.

«Die Omikron-Variante wird auch zu mehr Infektionen bei Beschäftigten in den Laboren führen», sagte die Vorsitzende Susanne Johna den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND). Es sei also damit zu rechnen, dass die PCR-Testkapazitäten in Deutschland bald nur noch «eingeschränkt» zur Verfügung stehen. Dies sei schon jetzt in anderen Ländern zu sehen.

«Wir brauchen deshalb einen Plan B, um die Quarantäne- und Isolationsregeln zu verkürzen», forderte Johna und schlug vor: «Möglich wären zwei Antigentests in Folge, mit denen man sich freitesten kann.» Die Vorsitzende des Ärzteverbands betonte, dass grundsätzlich PCR-Tests eingesetzt werden sollten. «Aber wenn wir das Ergebnis erst nach vier Tagen haben, ist ein PCR-Test für den Klinikalltag nicht mehr sinnvoll.»

Wegen der erwarteten Menge an Tests schlagen manche Testlabore Alarm. Der Sprecher der Testfirma Bioscentia, Hendrik Borucki, verwies gegenüber dem Portal «ZDFheute.de» auf Modellrechnungen mit bis zu 600.000 täglichen Neuinfektionen bei einer Omikron-Welle in Deutschland. «Wenn man von einer Positiv-Rate von 30 Prozent ausgeht, bedeutet das zwei Millionen Tests pro Tag. So viele Tests gibt es einfach nicht», sagte er.

Auch das Bundesgesundheitsministerium hält Engpässe für möglich. «Bei sehr hohen Fallzahlen wird man gegebenenfalls dazu übergehen müssen, eine Diagnose rein symptom- beziehungsweise antigenschnelltest-basiert zu stellen, also auf eine PCR-Diagnostik bei bestimmten Personengruppen zu verzichten», teilte das Ministerium gegenüber «ZDFheute.de» mit. Deutschland werde aber nicht «im Chaos landen», hiess es aus dem Ministerium. Demnach gibt es derzeit eine Kapazität für 2,4 Millionen PCR-Tests pro Woche.

fml

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