Anselm Kiefer im Pariser Panthéon verewigt
Der deutsche Künstler Anselm Kiefer durfte einige Bilder für ins Panthéon erstellen. Der Auftrag kam von Emmanuel Macron.

Das Wichtigste in Kürze
- Der deutsche Künstler Anselm Kiefer wurde im Panthéon verewigt.
- Emmanuel Macron hatte das Werk beim Deutschen in Auftrag gegeben.
Vitrinen mit verrosteten Fahrrädern, Aluminiumblumen, Stein und Blei. Monumentale Landschaftsbilder verbrannter Erde, die sich in der riesigen Halle des Pariser Panthéons gegenüberstehen. Darin sind die Grössten der Nation begraben.
Es sind Arbeiten von Anselm Kiefer. Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hat diese bei dem deutschen Künstler in Auftrag gegeben. Der französische Staat hat zuletzt im Jahr 1924 einen Künstler beauftragt, ein Werk für Frankreichs Ruhmeshalle zu schaffen.

Die Werke von Kiefer wurden anlässlich der Verlegung des Leichnams des französischen Dichters Maurice Genevoix in das Panthéon installiert. Genevoix, der 1980 im Alter von 89 gestorben ist, gilt als Gedächtnis des 1. Weltkrieges. Er hat zahlreiche Bücher geschrieben, in denen er als Soldat seine Kriegserlebnisse beschreibt.
Die «Pantheonisierung» von Genevoix findet in Erinnerung des 102. Jahrestages des Waffenstillstandes mit Deutschland am 11. November 1918 statt.
Kiefers grosse Errungenschaften
Kiefer thematisiert in seinen Arbeiten Zerstörung und Vernichtung, so wie Genevoix. Dies war einer der Gründe, warum Macron sich für Kiefer entschieden hat. Kiefer lebt seit 1992 in Frankreich und ist dort ein Star.
Im Jahr 2007 war er der Erste, der das riesige Grand Palais bespielte. 2011 war er der erste bildende Künstler, der einen Ruf an das renommierte Collège de France erhielt. Vor knapp vier Jahren widmete ihm das Centre Pompidou eine umfassende Retrospektive.

Neben den sechs Vitrinen von Kiefer wird auch das Klangwerk des französischen Komponisten Pascal Dusapin in dem Ruhmestempel verewigt. Der 65-Jährige hat eine Vokalmusik entworfen, die aus 70 Lautsprechern erklingt. In ihr sind die Namen von 15'000 Männern und Frauen zu vernehmen, alle Opfer des Krieges.