Die Pariser Staatsanwaltschaft hat Anti-Terrorermittlungen gegen sechs verdächtige Personen eingeleitet.
Emmanuel Macron lächelt.
Emmanuel Macron, Präsident von Frankreich, posiert für ein Foto. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Anschlag gegen Frankreichs Präsident Emmanuel Macron soll vereitelt worden sein.
  • Die Planung des Terroraktes sei anscheinend noch vage gewesen.

Französische Anti-Terror-Ermittler haben nach eigenen Angaben einen möglichen Angriff auf Präsident Emmanuel Macron vereitelt. Sechs Verdächtige aus der rechtsextremen Szene seien heute Dienstag festgenommen worden, hiess es von Seiten der Ermittler in Paris. Vier von ihnen wurden demnach im Moselraum gefasst – etwa eine Stunde Fahrt von Verdun entfernt, wo Macron heute Dienstag an die Toten des Ersten Weltkriegs erinnerte. Den Verdächtigen wird die Bildung einer «kriminellen terroristischen Vereinigung» vorgeworfen.

Bei den Festgenommenen handelt es sich demnach um fünf Männer und eine Frau im Alter von 22 bis 62 Jahren. Was genau sie planten, ist nicht bekannt. «Die Ermittlungen betreffen einen zu diesem Zeitpunkt noch unklaren und wenig definierten Plan für eine gewalttätige Aktion», hiess es von den Ermittlern.

Der Anti-Terror-Einsatz wurde demnach durch den Inlandsgeheimdienst DGSI geleitet. Vier der Verdächtigen wurden im Mosel-Raum festgenommen, zwei weitere im Nordwesten und Südosten Frankreichs.

Messerattacke
Ein französischer Polizist steht Wache. (Symbolbild) - Keystone

Innenminister Christophe Castaner hatte noch am Montag erklärt, Frankreich bleibe wegen Bedrohungen von linken und rechten «extremistischen Netzwerken» weiter «in Alarmbereitschaft». Diese Netzwerke seien in Frankreich «recht aktiv».

Anschlag während Militärparade

Es ist nicht der erste mögliche Angriff auf Macron, der vereitelt wurde. Im Juli 2017 wurde ein 23-Jähriger beschuldigt, einen Mordanschlag auf Macron während der Militärparade zum französischen Nationalfeiertag geplant zu haben. Der Mann sagte Ermittlern, er habe Macron sowie «Muslime, Juden, Schwarze und Homosexuelle» töten wollen. Drei Küchenmesser waren in seinem Auto gefunden worden.

Gegen Rechtsextreme gingen die französischen Behörden seit 2017 mehrfach vor: Im Oktober 2017 wurden zehn Verdächtige wegen mutmasslicher Anschlagspläne gegen Politiker, Flüchtlinge und Moscheen festgenommen. Als mögliche Zielpersonen wurden der damalige Regierungssprecher und heutige Innenminister Christophe Castaner und Linkspolitiker Jean-Luc Mélenchon genannt.

Im Juni diesen Jahres ging der Inlandsgeheimdienst gegen eine Gruppe vor, die Angriffe auf Muslime plante. Gegen 13 Verdächtige wurde ein Verfahren wegen Mitgliedschaft in einer Terrorgruppe eröffnet.

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