André Téchiné porträtiert radikalisierten Jugendlichen

Rowena Goebel
Rowena Goebel

Frankreich,

Der französische Regisseur André Téchiné zeigt in seinem neuen Film einen radikalisierten jungen Mann, der sich auf eine Dschihad-Reise nach Syrien vorbereitet.

André Téchiné
André Téchiné hat einen Film über einen radikalisierten Jugendlichen gedreht, der sich auf eine Dschihad-Reise vorbereitet. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In «L'adieu à la nuit» erzählt André Téchiné eine realitätsnahe Geschichte.
  • Der französische Film handelt von einem Jugendlichen, der in den Dschihad ziehen will.
  • Hauptdarsteller ist der Schweizer Kacey Mottet Klein.

«L'adieu à la nuit» beschäftigt sich mit einem schwierigen Thema: die islamistische Radikalisierung europäischer Jugendlicher. So zeigt der Film von André Téchiné (76) den jungen Alex bei seiner Vorbereitung auf eine Dschihad-Reise.

Der Jugendliche wird vom Lausanner Kacey Mottet Klein (20) verkörpert, Alex' Grossmutter Muriel stellt Catherine Deneuve (75) dar. Der Film spielt im Jahr 2015.

André Téchiné
Kacey Mottet Klein an der Berlinale 2016. Im neuen André Téchiné-Film spielt er einen radikalisierten Jugendlichen. - Keystone

Zuerst freut sich Muriel, vor dessen Auswanderung noch einige letzte Tage mit ihrem Enkel verbringen zu können. Sie findet jedoch bald heraus, dass Alex sie angelogen hat. In Wirklichkeit plant ihr Enkel keine Reise nach Kanada — vielmehr will er nach Syrien in den heiligen Krieg ziehen.

André Téchiné sieht sich nicht als Pädagoge

Gegenüber «France Culture» erklärt Regisseur André Téchiné, der Film basiere nicht auf einer Buchvorlage, sondern auf der Realität. Er habe sich an den Worten der Dschihad-Reisenden orientiert und sie wirklichkeitsgetreu wiedergegeben. Téchiné: «Ich habe nicht recherchiert und dokumentiert, sondern habe Aufnahmen gehört und Texte von Gesprächen gelesen.»

André Téchiné
Die Schaffer und Besetzung von «Adieu à la Nuit» am Berlinale 2019. Drehbuchautorin Lea Mysius, Schauspieler Stephane Bak und Kacey Mottet Klein, Schauspielerin Catherine Deneuve und André Téchiné, Regisseur und Drehbuchautor (von links nach rechts). - Keystone

Im Interview wird André Téchiné auch gefragt, ob er glaube, dass sein Film zur Prävention von Radikalisierung dienen könnte. Er werde schliesslich auch an Colleges und Gymnasien gezeigt. Darauf antwortet er: «Warum nicht... Wenn er lehrreiche Ansätze hat, ohne allzu anmassend und erdrückend zu sein, bin ich darüber sehr glücklich.»

Er stellt klar, dass die lehrreiche Botschaft die Geschichte des Films allerdings nicht in den Hintergrund rücken soll. «Ich sehe mich nicht als Pädagogen.»

Der Film läuft seit Februar in den Schweizer Kinos und wird ab heute Mittwoch auch in Frankreich gezeigt.

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