Gleichstellung

Ampel setzt rechtliche Gleichstellung lesbischer Mütter

DPA
DPA

Deutschland,

Bundesjustiziminister Buschmann will Regeln schaffen, damit Kinder von Geburt an eine rechtssichere Beziehung zu beiden Elternteilen haben. Noch in diesem Jahr soll es ein Gesetzentwurf geben.

«Niemand soll sich als Elternteil zweiter Klasse fühlen» (Symbolbild).
«Niemand soll sich als Elternteil zweiter Klasse fühlen» (Symbolbild). - Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Bundesjustizminister Marco Buschmann will es vielen lesbischen Paaren ermöglichen, dass beide Frauen ab der Geburt eines Kindes rechtlich als Mütter anerkannt werden.

«Wir wollen Regeln schaffen, damit Kinder von Geburt an eine rechtssichere Beziehung zu beiden Elternteilen haben - und niemand sich als Elternteil zweiter Klasse fühlen muss», sagte der FDP-Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Er sei «zuversichtlich», dass es noch in diesem Jahr einen entsprechenden Gesetzentwurf geben werde.

Zunächst solle «für die unkompliziert gelagerten Fälle» ein zeitgemässer Rechtsrahmen geschaffen werden. Dies gelte zum Beispiel für Geburten nach einer registrierten Samenspende. «In diesem Fall ist völlig klar: Der Samenspender möchte nicht an der Erziehung teilhaben», sagte Buschmann. Dann sei eine Gleichstellung von biologischer Mutter und der Partnerin naheliegend. «Da ist es eine gute Sache, wenn beide Elternteile durch das Recht anerkannt werden. Ich kann das Revolutionäre darin gar nicht erkennen», sagt er der Funke-Mediengruppe weiter.

«Nicht alle Fälle lassen sich über einen Kamm scheren»

Für andere Situationen, in denen lesbische Paare Kinder bekommen, gebe es allerdings noch Diskussionsbedarf in der Bundesregierung, räumte Buschmann ein. «Nicht alle Fälle lassen sich über einen Kamm scheren.» Bei einem lesbischen Elternpaar kann die Partnerin, die das Kind nicht selbst zur Welt gebracht hat, bislang über ein Adoptionsverfahren erziehungsberechtigt werden.

Im Koalitionsvertrag haben SPD, Grüne und FDP Reformen im Familienrecht vereinbart. So sollen Vereinbarungen zu rechtlicher Elternschaft, elterlicher Sorge, Umgangsrecht und Unterhalt schon vor der Empfängnis ermöglicht werden. «Wenn ein Kind in die Ehe zweier Frauen geboren wird, sind automatisch beide rechtliche Mütter des Kindes, sofern nichts anderes vereinbart ist.» Die Ehe solle zudem nicht ausschlaggebendes Kriterium bei der Adoption minderjähriger Kinder sein. Auch ausserhalb der Ehe soll eine Elternschaftsanerkennung unabhängig vom Geschlecht der anerkennenden Person oder von einem Scheidungsverfahren möglich sein.

Kommentare

Weiterlesen

Stäfa ZH
41 Interaktionen
Wirbel
Paris Entführung Krypto
33 Interaktionen
Entführungs-Versuch

MEHR IN NEWS

fiat 500
Fiat 500
Russia Istanbul Talks Explainer
Ukraine-Krieg
biden
2 Interaktionen
Verschleierung

MEHR GLEICHSTELLUNG

Spitzensport
2 Interaktionen
Swiss Olympics
Appenzell
16 Interaktionen
Frau Landammann
Transmenschen
6 Interaktionen
Britisches Urteil
Wehrpflicht
36 Interaktionen
Ab 2026

MEHR AUS DEUTSCHLAND

Astronaut Alexander Gerst
1 Interaktionen
Ehrentitel
Gazastreifen
6 Interaktionen
Sechs Tote
blauhelm
1 Interaktionen
Neue Lage
Xatar Rapper Bonn
Ermittlungsverfahren