Der ehemalige Vorsitzende der Bischofskonferenz bittet um Entschuldigung für sein Verhalten zum Thema Missbrauch. Er habe zu sehr auf die katholische Kirche und zu wenig auf die Opfer geachtet.
Robert Zollitsch war bis 2014 Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz.
Robert Zollitsch war bis 2014 Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz. - Patrick Seeger/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der frühere Freiburger Erzbischof und Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, hat Fehlverhalten bei der Aufarbeitung von Missbrauchsvorwürfen eingestanden.

In einer am Donnerstag veröffentlichten Erklärung bat der 84-Jährige um Entschuldigung und sagte: «Ich habe mit meinem damaligen Verhalten und Handeln, Dokumentieren und Entscheiden gravierende Fehler gemacht und die Gefahren - auch von erneutem Missbrauch - verkannt.»

Dies beziehe sich sowohl auf seine Zeit als Personalreferent im Ordinariat als auch auf seine Jahre als Erzbischof von Freiburg. «Lange, zu lange Zeit haben mich in meiner Haltung und in meinem Handeln viel zu sehr das Wohl der katholischen Kirche und viel zu wenig die Anteilnahme am Leid der Betroffenen und die Fürsorge für die Opfer geleitet», erklärte Zollitsch in einem zehnminütigen Video.

Am 25. Oktober sollte in Freiburg ursprünglich ein Bericht über den Umgang von Bistumsverantwortlichen mit sexuellem Missbrauch veröffentlicht werden, doch war dies im September verschoben worden.

Zollitsch stand sechs Jahre, von 2008 bis 2014, an der Spitze der Bischofskonferenz und war damit in dieser Zeit Gesicht und Stimme der katholischen Kirche in Deutschland. Von 2003 bis 2014 leitete er das Erzbistum Freiburg, eine der grössten katholischen Diözesen in Deutschland.

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