Die Anhänger von Kreml-Kritiker Alexej Nawalny haben einen neuen Protest angekündigt. Es wird vorausgesagt, dass es zu Auseinandersetzungen kommen wird.
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Alexej Nawalny bei seiner Rückkehr nach Russland im Januar. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Für Mittwoch wurden Proteste gegen die Inhaftierung Alexej Nawalnys angesagt.
  • Die Organisatoren sprechen von Auseinandersetzungen mit dem «absolut Bösen».

Unterstützer des inhaftierten Kreml-Kritikers Alexej Nawalny haben für Mittwochabend zu neuen Massenprotesten aufgerufen. «Es ist Zeit zu handeln», schrieb der Nawalny-Vertraute Leonid Wolkow am Sonntag auf Facebook.

Es gehe nicht mehr nur um die Freiheit des Oppositionellen, sondern «um sein Leben». Zuletzt hatten Nawalnys Ärzte angesichts seines sich verschlechternden Gesundheitszustandes vor einem Herzstillstand gewarnt.

Die Demonstrationen sollen am Mittwoch um 19.00 Uhr Ortszeit stattfinden. Das ist der Tag, an dem Präsident Wladimir Putin eine Rede zur Lage der Nation halten will.

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Polizisten verhaften einen Mann während eines Protestes gegen die Inhaftierung von Oppositionsführer Nawalny in Moskau. - dpa

Wolkow schrieb, es könne zu einer entscheidenden Auseinandersetzung gegen das «absolut Böse» kommen. Möglicherweise sei es eine der letzten Oppositions-Demonstrationen in den kommenden Jahren.

«Denken Sie nicht, dass es auf uns nicht ankommt», heisst es in dem Aufruf weiter. Bei landesweiten Solidaritäts-Demonstrationen für den Oppositionellen waren im Januar und Februar mehr als 11'000 Menschen festgenommen worden.

Ärzte verlangen Zugang zu Alexej Nawalny

Nawalny will mit einem Hungerstreik erreichen, dass ihm eine angemessene medizinische Versorgung gewährt wird. Zuletzt klagte er über heftige Rückenschmerzen und Taubheitsgefühle in Armen und Beinen.

Am Samstag forderten seine persönliche Ärztin Anastasia Wasiljewa und drei ihrer Kollegen, darunter ein Herz-Spezialist, Zugang zu dem Inhaftierten. Wegen kritischer Kaliumwerte drohten dem 44-Jährigen «jede Minute» eine eingeschränkte Nierenfunktion sowie ernsthafte Herzrhythmusprobleme, erklärten sie.

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Kremlgegner Alexej Nawalny vor seiner Verhaftung mit Ehefrau Julia während eines Flugs nach Moskau. - Keystone

Nawalny hatte im vergangenen August einen Anschlag mit dem Nervenkampfstoff Nowitschok überlebt. Nach dem Anschlag, für den er den Kreml verantwortlich macht, wurde er in der Berliner Charité behandelt. Nach seiner Rückkehr nach Russland im Januar wurde er festgenommen und zu Straflager verurteilt.

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