Nach Angaben von Aktivisten sind sechs Menschen bei Protesten gegen die Krönung von Charles III. festgenommen worden. Die Polizei hat dies nun bestätigt.
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Mehrere Monarchie-Gegner wurden am Samstag festgenommen. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Unter den sechs Festgenommenen ist offenbar auch der Chef der Organisation Republic.
  • Die Polizei hat mehrere Festnahmen bestätigt.
  • «Die Personen werden wegen des Verdachts des Landfriedensbruchs festgehalten», hiess es.

Bei Protesten gegen die Krönung von König Charles III. sind nach Angaben von Aktivisten sechs Menschen festgenommen worden. Darunter sei auch der Chef der Organisation Republic, Graham Smith, sagte der Aktivist Luke Whiting am Samstag der britischen Nachrichtenagentur PA.

Die Londoner Polizei hat mehrere Festnahmen bestätigt. «Die Personen werden wegen des Verdachts des Landfriedensbruchs festgehalten», teilte die Polizei am Samstag mit. Zuvor seien bereits vier Menschen festgenommen worden, die Gegenstände zum Anketten dabei gehabt hätten. «Sie werden wegen des Verdachts der Verschwörung zur Erregung öffentlichen Ärgernisses festgehalten», hiess es. Eine Angabe, wie viele Menschen insgesamt festgenommen wurden, machte die Behörde zunächst nicht.

Fotos und Videos der Bewegung Alliance of European Republican Movements auf Twitter zeigten, wie Polizisten die Dokumente einiger Menschen prüften. Die Demonstranten wollten entlang der Prozessionsroute mit gelben Fahnen und der Aufschrift «Not my king» (Nicht mein König) gegen die Monarchie protestieren.

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Für die Festnahmen habe die Polizei keine Begründung genannt, sagte Whiting. Vermutlich hätten sich die Sicherheitskräfte an einem mitgebrachten Megafon gestört. Die britische Regierung hat das Demonstrationsrecht in letzter Zeit stark verschärft. So können Polizisten Kundgebungen bereits unterbinden, wenn sie davon schwere Störungen der Öffentlichkeit befürchten.

Kritik von Human Rights Watch

Die Polizei hatte einen rigorosen Kurs gegen Störer angekündigt. Die britische Regierung hatte zuletzt das Demonstrationsrecht drastisch verschärft. Insgesamt sind in London etwa 11'500 Beamte im Einsatz.

Human Rights Watch hat die Festnahmen von Monarchie-Gegnern vor der Krönung von König Charles III. scharf kritisiert. «Dies ist etwas, das man in Moskau erwarten würde, aber nicht in London», sagte die Chefin der britischen Niederlassung der Menschenrechtsorganisation, Yasmine Ahmed, am Samstag einer Mitteilung zufolge.

«Friedliche Proteste erlauben es den Menschen, die Mächtigen zur Verantwortung zu ziehen. Das ist etwas, dem die britische Regierung offenbar zunehmend abgeneigt zu sein scheint.»

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