Nach dem Truppenabzug der USA startete die Türkei in Nordsyrien eine Militäroffensive. Die Streitkräfte schlagen mehr als 300'000 Zivilisten in die Flucht.
Flüchtlinge in Nordsyrien
Flüchtlinge in Nordsyrien. - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Türkei hat am 9. Oktober in Nordsyrien eine Militäroffensive gestartet.
  • Zivilisten fliehen aus Gebieten rund um die syrischen Städte Tal Abjad und Kobane.

Seit Beginn der türkischen Militäroffensive in Nordsyrien sind nach Schätzungen der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mehr als 300'000 Menschen aus der Grenzregion geflüchtet.

Wie die in London ansässige Organisation mitteilte, floh die Mehrzahl aus den umkämpften Gebieten um die syrischen Städte Tal Abjad und Kobane sowie aus der syrischen Provinz Hassake. Die Vereinten Nationen hatten bislang von 160'000 in die Flucht getriebenen Zivilisten gesprochen.

Türkei kämpft trotz Kritik weiter

Die Türkei hatte trotz internationaler Warnungen am Mittwoch vergangener Woche ihre Offensive gestartet, nachdem die USA mit dem Abzug ihrer Truppen aus Nordsyrien den Weg für eine türkische Invasion freigemacht hatten.

Militäroffensive der Türkei
Anwohner stehen vor einem Lastwagen-Konvoi türkischer Streitkräfte, in dem Panzer transportiert werden. Die Türkei hatte am 09.10.2019 eine lang geplante Offensive gegen Kurdenmilizen begonnen, die auf syrischer Seite der Grenze ein grosses Gebiet kontrolliert. - dpa

Trotz internationaler Kritik auch aus Washington kämpft die türkische Armee im Nachbarland gegen die YPG, die sie als Terrororganisation einstuft. Für die USA und andere westliche Staaten war die Kurdenmiliz hingegen jahrelang ein wichtiger Verbündeter im Kampf gegen die IS-Miliz. Dutzende Zivilisten - insbesondere auf kurdischer Seite - wurden seit Beginn der Kämpfe getötet.

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