Die Luftfahrt leidet unter der aktuellen Corona-Krise. Als Folge fährt der US-Flugzeugbauer Airbus seine Produktion um einen Drittel zurück.
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Airbus fährt die Produktion herunter: Von den Mittelstreckenjets der Modellfamilie A320 und A320neo etwa sollen monatlich nur noch 40 Exemplare gebaut werden (Archiv). - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der US-Flugzeugbauer Airbus fährt seine Produktion um einen Drittel zurück.
  • Damit reagiert der Konzern auf die Auswirkungen der aktuellen Corona-Pandemie.

Die Corona-Pandemie trifft die Luftfahrtbranche enorm. Airlines sparen an allen Ecken. Das hat Folgen auch für die grossen Flugzeugbauer. Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus fährt die Produktion der Passagierflugzeuge wegen der Corona-Pandemie um rund ein Drittel zurück.

Damit reagiere der Konzern auf die heftigen Auswirkungen der Corona-Krise auf die Kunden. Dies teilte der europäische Rivale des US-Konzerns Boeing in Toulouse (F) mit. Die Auswirkungen der Pandemie seien beispiellos, sagte Airbus-Chef Guillaume Faury. Die Fluggesellschaften seien von der Krise schwer getroffen.

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Das undatierte Werksbild der EADS (European Aeronautics Defense and Space Company) zeigt die Serienfertigung eines Airbusses A340-600 im Werk Toulouse. Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus setzt wegen der Coronavirus-Pandemie seine Produktion in Frankreich und Spanien vorübergehend aus. - dpa

Daher sollen vom jüngsten Langstreckenjet-Modell Airbus A350 vorerst monatlich nur noch sechs neue Maschinen die Werkshallen verlassen. Die Produktion des modernisierten Grossraumjets A330neo wird auf zwei Maschinen pro Monat gekappt.

Von den Mittelstreckenjets der Modellfamilie A320 und A320neo sollen monatlich nur noch 40 Exemplare gebaut werden. Hier hatte die Airbus-Führung die Produktion von 2021 an eigentlich auf 63 Maschinen ausweiten wollen. Für die folgenden Jahre waren weitere Steigerungen angestrebt. Noch vor wenigen Wochen hatte Faury gesagt, die Produktion in dem Segment sei bis 2025 ausgebucht.

Airbus versucht Geld zusammenzuhalten

Airbus versucht nun das Geld zusammenzuhalten. Der Konzern spricht nach eigenen Angaben mit den Arbeitnehmervertretern darüber, wie die Folgen der Produktionskürzung sozial abgefedert werden können. Zudem peilt das Management längerfristige Kostensenkungen an.

Im März hielt sich Airbus trotz der Krise noch vergleichsweise gut. So lieferte der Konzern trotz Unterbrechungen der Produktion insgesamt 36 Verkehrsflugzeuge aus. Zugleich holte er netto 21 Neubestellungen herein.

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Der Flugzeughersteller Airbus fährt die Produktion wegen der Coronakrise in weiteren Werken zurück - im Bild das Gebäude am Standort Bremen. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/DPA/MOHSSEN ASSANIMOGHADDAM

Stornierungen sind dabei bereits herausgerechnet. Im ersten Quartal kam der Hersteller damit auf 122 Auslieferungen und 290 Nettobestellungen.

Im Februar verkündete der Vorstand seinen Plan, im laufenden Jahr 880 Verkehrsflugzeuge auszuliefern und den operativen Gewinn zu steigern. Diesen hatte er allerdings schon im März gestrichen. Damit der Konzern die Krise übersteht, sollen die Aktionäre auf die Dividende für 2019 verzichten. Ausserdem hat sich Airbus im März eine zusätzliche Kreditlinie von mehr als 15 Milliarden Euro gesichert.

Flugverkehr wegen Corona-Pandemie eingebrochen

Denn der weltweite Flugverkehr ist infolge der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Beschränkungen heftig eingebrochen. Die Fluggesellschaften, die die Auftragsbücher von Airbus und Boeing gefüllt haben, stecken in der womöglich schwersten Krise ihrer Geschichte.

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Die Swiss gehört zum deutschen Lufthansa-Konzern. - Keystone

Bei der Lufthansa und ihren Tochtergesellschaften etwa stehen rund 700 der 763 Flugzeuge am Boden. Erst am Dienstag beschloss der Kranich-Konzern, seine Flotte um rund zehn Prozent zu verkleinern.

Vielen Airlines droht ohne staatliche Hilfe die Pleite. Der Weltluftfahrtverband IATA rief die Regierungen weltweit bereits auf, den betroffenen Unternehmen zu helfen. Etwa mit Finanzspritzen, Bürgschaften und anderen Erleichterungen. Auch die Lufthansa spricht mit dem Bund über milliardenschwere Beihilfen.

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