Abgefackelte Bar: Chat-Verlauf der Kegelfreunde aufgetaucht

Am 20. Mai geriet eine Bar auf der Ferieninsel Mallorca in Brand. 13 Mitglieder eines deutschen Kegelclubs befinden sich deshalb wegen Verdachts auf fahrlässige Brandstiftung in U-Haft. Sie sollen von ihrem Hotel-Balkon aus brennende Zigaretten geschnippt und Alkohol hinuntergeschüttet haben. Dies soll das Feuer ausgelöst haben.

Noch in der Nacht nach dem Brand gründeten die Angehörigen der inhaftierten Männer eine eigene WhatsApp-Gruppe. Nun versucht deren Anwalt, den Kegelclub mit dessen Chat-Nachrichten vor einer Haftstrafe zu bewahren.

Diese liegen der «Bild»-Zeitung vor. Da die Handys der Männer aus Münster jedoch von der spanischen Polizei eingezogen wurden, hielt sich die Kommunikation in Grenzen.

Demnach schrieb einer der Männer seiner Freundin, dass sie Alarm geschlagen und gegen die Hoteltüren getreten hätten. Dies, um die Hotelgäste vor dem Feuer zu warnen. Dadurch hätten 30 Menschen gerettet werden können.

Die Männer konnten aber nur vom Balkon ihres Hotels zusehen, wie die Löscharbeiten langsam vorangingen. Sie kommentierten im Chat, dass die spanische Feuerwehr nicht mit deutschen Standards vergleichbar sei. Sechs von ihnen sind in Deutschland bei der freiwilligen Feuerwehr.

Auch der von den spanischen Behörden angeprangerte Fluchtversuch hat nicht stattgefunden. Dies stellt die «Bild» klar und bezieht sich dabei auf die Chat-Nachrichten.

Demnach sei der Brand zwischen 14.30 Uhr und 15.30 Uhr ausgebrochen. Die Kegel-Freunde warteten jedoch noch um 17 Uhr in der Hotel-Lobby, um andere Zimmer zugeteilt zu bekommen.

Dort wurden sie festgenommen. Ihnen droht nun eine lange Haftstrafe wegen fahrlässiger Brandstiftung – ausgelöst durch Zigarettenstummel.

Diese sollen die Männer vom «whala!beach»-Hotel aus auf das Vordach der abgebrannten «Why Not Mallorca Bar» geworfen haben. Das Feuer beschädigte ein zweites Lokal, eine Wohnung und das Hotel.