Erneut kam es zu einem Vorfall rund um ein Eritre-Festival. In Kopenhagen vermeldet die Polizei deswegen zahlreiche Festnahmen.
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In Schweden kam es bei einem ähnlichen Festival bereits zu Ausschreitungen. - Keystone

Bei Ausschreitungen rund um ein Eritrea-Festival sind am Samstag in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen 60 Menschen festgenommen worden. Wie die dänische Polizei mitteilte, hatten Gegner des Festivals versucht, sich Zugang zum Veranstaltungsgelände zu verschaffen. Als sie von den Beamten daran gehindert wurden, flogen Steine auf die Polizei. Die Beamten reagierten mit Tränengas. Berichte über Verletzte gab es zunächst keine.

Bei dem Vorfall ging es nach Angaben der dänischen Polizei um einen Konflikt zwischen Unterstützern und Gegnern des eritreischen Präsidenten Isaias Afewerki, der das ostafrikanische Land mit harter Hand regiert.

Ähnliche Fälle in anderen europäischen Ländern

Ähnliche Vorfälle hatte es zuletzt in mehreren europäischen Ländern, darunter auch in Deutschland, sowie in Israel gegeben. Die Eritrea-Festivals werden in der Regel von Unterstützern der Regierung in Asmara veranstaltet und so zum Ziel der Regierungskritiker, die oft vor Verfolgung aus Eritrea geflohen sind.

Eritrea mit seinen gut drei Millionen Einwohnern liegt im Nordosten Afrikas am Roten Meer und ist international weitgehend abgeschottet. Seit einer in einem jahrzehntelangen Krieg erkämpften Unabhängigkeit von Äthiopien vor 30 Jahren regiert Afewerki in einer Ein-Parteien-Diktatur das Land.

Andere Parteien sind verboten, die Meinungs- und Pressefreiheit ist stark eingeschränkt. Es gibt weder ein Parlament noch unabhängige Gerichte oder zivilgesellschaftliche Organisationen. Zudem herrscht ein strenges Wehrdienst- und Zwangsarbeitssystem, vor dem viele Menschen ins Ausland fliehen.

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