Bei verheerenden Waldbränden in der spanischen Urlaubsregion Valencia sind elf Passagiere eines Regionalzuges im Gebiet Bejís verletzt worden, darunter drei schwer.
Ein Waldbrand in Anon de Moncayo. Dort hatten am Wochenende etwa 1500 Menschen ihre Häuser verlassen müssen.
Ein Waldbrand in Anon de Moncayo. Dort hatten am Wochenende etwa 1500 Menschen ihre Häuser verlassen müssen. - Fabián Simón/EUROPA PRESS/dpa

Auch zwei Feuerwehrleute seien in der Gegend verletzt worden, berichtete die Zeitung «La Vanguardia» am Mittwoch.

Dieser und ein weiterer Waldbrand weiter südlich in der Region Vall d'Ebro hätten bereits insgesamt rund 15 000 Hektar Wald- und Buschland zerstört. 2000 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden. Die Brandbekämpfer hofften unterdessen auf Regen, der möglicherweise in der Nacht zu Donnerstag fallen sollte.

Zu dem Zwischenfall mit dem Zug sei es am Dienstag gekommen, als dieser seine Fahrt wegen starker Rauchentwicklung rund 60 Kilometer nordwestlich von Valencia stoppten musste, um zum Startbahnhof zurückzukehren, berichteten die Nachrichtenagentur Europa Press und der staatliche TV-Sender RTVE. Einige Passagiere seien bei dem kurzen Stopp, während dessen die Lokführerin von einem Ende zum anderen des Zuges gerannt sei, in Panik aus den Waggons gesprungen. Drei von ihnen erlitten schwere Verbrennungen, acht weitere wurden leichter verletzt, wie die Agentur und RTVE weiter berichteten. Die Flammen in der Region Bejís hätten bisher etwa 4000 Hektar Wald zerstört.

Weiter südlich in der Region von Vall d'Ebo wütete weiter einer der verheerendsten Waldbrände der vergangenen zehn Jahre der autonomen Gemeinschaft Valencia. Dort habe das am Samstag ausgebrochene Feuer bereits 11 000 Hektar Wald zerstört, berichtete der staatliche TV-Sender RTVE am Mittwoch unter Berufung auf Feuerwehrsprecher.

Ob auch Touristen in Sicherheit gebracht wurden, wurde zunächst nicht mitgeteilt. Das Feuer wütete weniger als 50 Kilometer von Badeorten an der Costa Blanca entfernt, die auch bei deutschen Touristen beliebt sind, wie zum Beispiel Jávea und Dénia. Die Rauchsäulen waren weithin zu sehen, die Aschewolken erreichten inzwischen nach Medienberichten auch die knapp 300 Kilometer entfernte Mittelmeerinsel Mallorca.

Im Zusammenspiel mit einer seit Monaten anhaltenden Dürre, grosser Hitze sowie sehr trockener Luft kommt es bereits seit Juni immer wieder zu Waldbränden. 2022 ist für Spanien das verheerendste Waldbrand-Jahr seit Beginn der Erfassungen. Seit Jahresbeginn wurde nach Messungen des europäischen Erdbeobachtungssystems Copernicus bei Hunderten von Waldbränden schon eine Fläche grösser als die des Saarlandes ein Raub der Flammen.

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