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Windows 10 vor dem Aus: Sicherheitsrisiko für Millionen PCs

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Deutschland,

Nach zehn Jahren stellt Microsoft den Support für Windows 10 ein, was Millionen von Computern betrifft.

Windows 10 wird im Herbst ausgemustert.
Windows 10 wird im Herbst ausgemustert. (Archivbild) - Microsoft / Handout/dpa

Millionen Personal Computer in Deutschland benötigen dringend ein Update. Am 14. Oktober schickt Microsoft das bisher populärste PC-Betriebssystem der Welt – Windows 10 – in den Ruhestand. Das bedeutet, dass es keine kostenlosen Updates mehr für Windows 10 geben wird, mit denen neu entdeckte Schwachstellen ausgebügelt werden.

Mit dem Support-Ende riskieren Nutzer dann, Opfer unentdeckter und nicht behobener Sicherheitslücken zu werden, wenn sie vorher nichts unternehmen. Obwohl der Softwareriese das Ende der Unterstützung für Windows 10 bereits vor über vier Jahren angekündigt hat, laufen in Deutschland die meisten PCs noch immer auf dem potenziell unsicheren Betriebssystem.

Nach Berechnungen des Sicherheitsunternehmens Eset sind in Privathaushalten, Unternehmen, Behörden und Organisationen in Deutschland noch 27,4 Millionen PCs mit dem veralteten Windows 10 ausgestattet. Das entspricht knapp 57 Prozent aller Windows-Rechner.

Gefährdete Uralt-Betriebssysteme

Dazu kommen rund eine Million Rechner mit den Uralt-Betriebssystemen Windows 7, Windows 8, 8.1 und Windows XP, die schon seit Jahren unsicher sind. 17,9 Millionen PCs haben bereits Windows 11 installiert, acht Prozent mehr als im November 2024. Die deutsche Niederlassung von Eset in Jena stützt sich bei den Berechnungen auf eigene Telemetriedaten.

Ausserdem wurden die Ergebnisse mit dem Statistikdienst «StatCounter» abgeglichen. Alexander Opel, IT-Sicherheitsexperte bei Eset, warnt vor den möglichen Folgen: «Wer jetzt noch mit einem veralteten Betriebssystem unterwegs ist, spielt russisches Roulette mit seinen Daten!».

Millionen private Anwender, aber auch viele IT-Verantwortliche in Unternehmen und Behörden hätten die Warnung verstanden und ihre Computer rechtzeitig geschützt. «Alle anderen müssen jetzt handeln, bevor es zu spät ist. Cyberkriminelle stehen schon bereit, gezielt Schwachstellen auszunutzen, sobald der Support endet.»

Hohe Hardwareanforderungen für Windows 11

Beim Umstieg auf Windows 11 wird häufig die Anschaffung eines neuen PC erforderlich, weil Microsoft die Hardwareanforderungen für das neue Betriebssystem vergleichsweise hoch angesetzt hat. So erfordert Windows 11 einen speziellen Sicherheitschip, ein sogenanntes Trusted Platform Module (TPM), das bei vielen älteren Computern nicht vorhanden ist.

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) empfiehlt vor diesem Hintergrund nicht nur ein rechtzeitiges Upgrade auf Windows 11. Alternativ sei auch der Umstieg auf ein anderes Betriebssystem wie macOS für die Macintosh-Computer von Apple oder das freie Linux-System möglich.

Sonderkonjunktur bleibt aus

Das Support-Ende müsste eigentlich den PC-Herstellern eine Sonderkonjunktur bescheren. Das ist nach einer Prognose des Marktforschungsunternehmens Gartner nicht der Fall. Erhöhte wirtschaftliche und geopolitische Risiken hätten zu einer «Unsicherheitspause» bei der Anschaffung neuer PCs geführt, sagte Ranjit Atwal, Senior Director Analyst bei Gartner.

Atwal rechnet angesichts voller Lagerhallen bei den PC-Herstellern für die zweite Jahreshälfte mit Notverkäufen. «Die Anbieter versuchen, ihre Überbestände abzubauen, auch weil neue Zölle und anhaltende Unsicherheiten die Marktaktivität weiter dämpfen werden.»

Kostenpflichtige Sicherheitsupdates als Alternative?

Upgrade-Verweigerer verfügen aber noch über eine weitere Alternative, die sich Microsoft gut bezahlen lässt: Der Konzern bietet privaten Anwendern und gewerblichen Nutzern ein weiteres Jahr sogenannte Extended Security Updates (ESU) für 30 US-Dollar (rund 27 Euro) an.

Das ist ein Novum: Bislang waren Support-Verlängerungen für Windows immer nur für Firmen erhältlich. IT-Sicherheitsexperte Opel von Eset hält das aber nicht für eine gute Idee: Der erweiterte Support verlagere den Wechsel nur in die nähere Zukunft.

«Auch für Unternehmen ist es jetzt höchste Zeit, ein Upgrade durchzuführen.» Denn die Kosten des Supports dürften den Nutzen für viele Organisationen übersteigen. «Gleichzeitig ist es unverantwortlich, das eigene Unternehmen mit veralteten Systemen zu betreiben. Dadurch wird Hackern eine Flanke für erfolgreiche Cyberattacken geöffnet.»

Kommentare

User #5753 (nicht angemeldet)

Manch Bauer lässt den Pflug auch noch von Pferden schleppen

User #1199 (nicht angemeldet)

Man stelle sich einmal vor, es gibt Computer die mit Windows 11 immer noch nicht richtig funktionieren und immer wieder abstürzen. Traurig aber wahr.

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