Das Weltraumteleskop James Webb hat im Orionnebel Hunderte bisher unbekannte Objekte sichtbar gemacht. Die Strukturen scheinen der Physik zu widersprechen.
James Webb Nasa Orionnebel
Forscher betrachten den Orionnebel durch das Weltraumteleskop James Webb. (Archivbild) - flickr.com/NASA's James Webb Space Telescope
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das James-Webb-Weltraumteleskop hat hunderte Objekte im Orionnebel sichtbar gemacht.
  • Forscher bezeichnen die Strukturen als «Jupiter Mass Binary Objects», kurz «Jumbos».
  • Die Gebilde sind weder Sterne noch Planeten und scheinen bisherige Annahmen zu widerlegen.

Der Orionnebel ist eine interstellare Wolke und rund 1'300 Lichtjahre von der Erde entfernt. Hier entstehen aus Staub- und Gaswolken massenweise neue Sterne. Bisher gingen Forscher davon aus, dass sich hier nur Objekte bilden können, die mindestens die dreifache Masse des Jupiters besitzen.

James Webb macht «Jumbos» sichtbar

Nun stiessen Wissenschaftler dank des Weltraumteleskops James Webb jedoch auf Hunderte Objekte, die die bisherige Annahme widerlegen. Wie unter anderem der «Spiegel» berichtet, seien sie mit teils nur der 0,6-fachen Masse des Jupiters zu klein für Sterne. Es handele sich jedoch auch nicht um Planeten, da sie sich nicht in Umlaufbahnen von Sternen bewegten.

Die Wissenschaftler bezeichnen die Strukturen als «Jupiter Mass Binary Objects» beziehungsweise «Jumbos». Diese seien mit einem Alter von rund einer Million Jahren im astronomischen Vergleich sehr jung. Besonders interessant sei auch das teils paarweise Auftreten der Objekte, für das es bislang keine Erklärung gebe.

Unerklärliches Phänomen

So wundert sich Mark McCaughrean, der für die am »James Webb«-Teleskop beteiligte Raumfahrtbehörde Esa forscht: «Wie kann man zwei Objekte in einer chaotischen Wechselwirkung aus der Umlaufbahn eines Sterns werfen und sie dann wieder zusammenfügen?»

Auch Matthew Bate, Leiter der Astrophysik an der University of Exeter, zeigt sich überrascht von den Aufnahmen von James Webb: «Ich weiss nicht, wie man die grosse Anzahl von Objekten erklären kann, die die Forscher gesehen haben. Es scheint, dass wir in allen bisherigen Theorien etwas übersehen haben.»

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