Heute Samstagabend ziehen die Satelliten von «Starlink» wieder über den Schweizer Nachthimmel. Sie gehören zu Elon Musks ambitioniertem Internetprojekt.
SpaceX starlink Satelliten
Die Satelliten des Projekts Starlink von SpaceX über den Niederlanden. (Archivbild) - Screenshot via YouTube
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Das Wichtigste in Kürze

  • «Starlink» ist das ambitionierte Satellitenprojekt von Elon Musk.
  • Heute Samstagabend um 22.10 und 22.50 Uhr ziehen die Starlink-Satelliten über die Schweiz.
  • Mithilfe von Starlink sollen abgelegene Orte mit schnellem Internet versorgt werden.

Vergangenen Freitag fielen etlichen Schweizern beinahe die Augen aus dem Kopf. Spätabends zogen helle Satelliten über den Schweizer Nachthimmel. So hell, wie man sonst nie etwas am Himmel erblickt.

Dabei handelt es sich um das Projekt «Starlink» von Tesla-Gründer Elon Musk. Neben dem Elektroauto ist das private Raumfahrtunternehmen SpaceX das erfolgreichste Projekt des US-Unternehmers. Für das Projekt «Starlink» schiesst SpaceX derzeit tausende Satelliten in die Erdumlaufbahn.

Zwei mögliche Sichtungen heute Nacht

Am Samstagabend tauchen die Starlink-Satelliten gleich zweimal auf: Um 22.10 Uhr erscheinen die Satelliten im Westen über dem Horizont, ehe sie fünf Minuten später im Süden verschwinden. Um 22.50 Uhr erscheint Starlink noch einmal für sechs Minuten im Südwesten.

Starlink SpaceX Satellit Nachthimmel
Starlink am 18.4. über Deutschland: Aufgrund der schnellen Bewegung erscheinen die Lichtpunkte von Starlink in Aufnahmen als Streifen. - Keystone

Die Angaben können je nach Beobachtungspunkt leicht variieren: Wer das Spektakel nicht verpassen möchte, schaut lieber schon ein paar Minuten früher in den Himmel. Allerdings lassen sich die Satelliten nur bei klarem Wetter erkennen. Leider scheint das Wetter heute Abend dazu nicht ideal zu sein, vielerorts dürfte es Wolken haben.

Wetter Starlink Wolken
Laut Landi-App wird das Wetter heute zwischen 22 und 23 Uhr nicht ideal, um die Starlink-Satelliten zu sehen.
Starlink Wetter
Laut Landi-App wird das Wetter heute zwischen 22 und 23 Uhr nicht ideal, um die Starlink-Satelliten zu sehen.
Wetter Starlink
Laut Landi-App wird das Wetter heute zwischen 22 und 23 Uhr nicht ideal, um die Starlink-Satelliten zu sehen.

Was das menschliche Auge als Band heller Punkte wahrnimmt, sind lauter einzelne Satelliten, welche die Erde in 550 Kilometern Höhe umkreisen. Um diese Höhe zu halten, bewegen sie sich mit 7,5 Kilometern pro Sekunde fort. Die Satelliten umkreisen so alle 95 Minuten die Erde.

Starlink: 12'000 Satelliten für globales Internet

Seit Jahresbeginn startet SpaceX mit Hochdruck neue Starlink-Satelliten: Monatlich starten ein bis zwei Falcon-9-Raketen, jede von ihnen trägt 60 der kleinen Satelliten. Mittlerweile befinden sich 417 aktive Satelliten in verschiedenen Umlaufbahnen. Das ist erst der Anfang: bis 2027 sollen 12'000 Satelliten gestartet werden.

Starlink SpaceX
Starlink-Satelliten von SpaceX in ihrer Ladekonfiguration an der Rakete vor dem Aussetzen in die Erdumlaufbahn. - Flickr/SpaceX

Zusammen bilden die Satelliten ein erdumspannendes Netzwerk. Mithilfe von sieben Bodenstationen sollen die Satelliten auf dem ganzen Globus Internet zur Verfügung stellen. Die Leistung dürfte nicht reichen, um die grossen Ballungsgebiete der Erde zu versorgen.

Das Satelliteninternet soll daher vor allem abgelegene Orte mit schnellem Internet versorgen, an denen es keine Kabelverbindung gibt. Dazu gehören beispielsweise abgelegene Inseln, aber auch Schiffe und Flugzeuge.

Kritik schon in der Testphase

Schon jetzt regt sich Kritik an dem Satelliten Projekt. Mit Starlink sollen mehr Satelliten in den Orbit geschickt werden, als in allen Satellitenprojekten bis 2019 zusammen.

Das Spektakel am Himmel ist für Astronomen ein Ärgernis: Die vielen hellen Objekte am Himmel verschlechtern die Beobachtungsbedingungen. Künftige Starlink-Generationen sollen laut einem Twitter-Post von Musk daher weniger Licht reflektieren.

Sorgen bereitet auch die grosse Menge an möglichem Weltraumschrott. Sollten die Satelliten nach dem Ende ihrer Tätigkeit im Orbit verbleiben, stellen sie ein Risiko für andere Satelliten dar. Dies soll nun mithilfe von niedrigeren Umlaufbahnen verhindert werden: Nach dem Ende ihres Einsatzes verglühen die Satelliten so von alleine in der Erdatmosphäre.

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