Sonos macht eine Strategiewende: Das US-Unternehmen bringt den ersten Lautsprecher, den man auch nach draussen nehmen kann.
Sonos Move
Eine Mitarbeiterin des Lautsprecher-Spezialisten Sonos zeigt vergangenen September am Rande der Technik-Messe IFA das neue Modell Move. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Sonos hat an der Technik-Messe IFA das Modell Sonos Move vorgestellt.
  • Der Lautsprecher kann per Bluetooth-Funk mit dem Smartphone verbunden werden.

Sonos, ein Pionier bei vernetzten Lautsprechern, beschränkte sich lange auf die eigenen vier Wände seiner Nutzer. Jetzt kommt das erste Modell, dass man auch mit nach draussen nehmen kann. Zugleich beugt sich Sonos der Skepsis einiger Kunden gegenüber Sprachassistenten.

Die US-Firma stellte am Rande der Technik-Messe IFA das Modell Sonos Move vor, das man auch per Bluetooth-Funk direkt mit dem Smartphone verbinden kann.

Für Sonos ist das eine Strategiewende: Die Firma setzte lange ausschliesslich auf Lautsprecher, die per WLAN angebunden wurden, und beschränkte sich damit auf die eigenen vier Wände der Nutzer.

Lautsprecher von Sonos mit Sprachassistenten

Auch beim Einsatz von Sprachassistenten denkt der Branchenpionier um. Das Modell Sonos One, das mit Amazons Alexa-Software oder dem Google Assistant genutzt werden kann, gibt es nun auch in einer Version ohne Mikrofone.

«Als wir den Sonos One herausgebracht haben, dachten wir, dass wir künftig Mikrofone in alle Geräte einbauen werden», sagte Sonos-Chef Patrick Spence. Es habe sich aber herausgestellt, dass nicht alle Nutzer sich damit wohlfühlten.

Auch bei den jüngst erschienenen Ikea-Lautsprechern «Symfonisk» mit Sonos-Technik können keine Sprachassistenten eingebunden werden – der Grund dafür sei aber eher das angepeilte Preisniveau gewesen, sagte Spence. Zugleich schränkte er ein, dass Sprachassistenten bisher insgesamt nur für wenige Aufgaben eingesetzt würden, während seinerzeit vielfältige Anwendungen erwartet worden seien.

Mehrerer Sprachassistenten werden kompatibel

Zugleich geht Sonos davon aus, dass auch Lautsprecher mit Sprachassistenten weiter populär bleiben und mit der Zeit auch Software mehrerer Anbieter gleichzeitig auf den Geräten laufen wird.

Auch beim Move integrierte Sonos wieder ein Mikrofon-System. Die Firma setzt es auch erstmals für eine automatische Anpassung des Sounds an die Raumumgebung an. Dabei werden die von Wänden und anderen Objekten reflektierte Schallwellen gemessen. Bisher musste man für diese Funktion namens «Trueplay» mit einem Smartphone das Zimmer ablaufen, während der Lautsprecher laute Geräusche machte.

Move ist mit einem Preis von 399 Euro (440 Franken) deutlich teurer als viele Bluetooth-Lautsprecher. Sonos verweist darauf, dass das Gerät auch mit WLAN genutzt werden kann und mit Schutz gegen Stürze, Staub, Regen und Feuchtigkeit besonders robust sei. Eine Akkuladung soll für bis zu zehn Stunden Musik reichen.

Harte interne Debatten

Der Entscheidung, mit dem «Symfonisk»-Modell für 99 Euro (110 Franken) einen deutlich günstigeren Lautsprecher als andere Sonos-Geräte anzubieten, seien harte interne Debatten vorausgegangen, sagte Spence. «Es gab jede Menge Zweifel.»

Er gehe davon aus, dass der Ikea-Lautsprecher Sonos den Zugang zu neuen Kundengruppen eröffnen werde, die mit der Zeit weitere Produkte der Firma dazukaufen. Zugleich habe es aber auch die Sorge gegeben, das günstigere Angebot könnte den Verkauf der teureren Modelle bremsen.

Sonos selbst werde sich weiterhin auf Geräte in einer Preisspanne von 200 bis 800 Dollar (200 bis 800 Franken) konzentrieren, sagte Spence.

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