Künstliche Intelligenz im Spiel: Berliner Fotograf lehnt Preis ab
Boris Eldagsen hat einen renommierten Foto-Preis gewonnen – mit einem von einer KI generierten Bild. Der Berliner hat den Preis selbst zurückgegeben.

Das Wichtigste in Kürze
- Ein Berliner Fotograf lehnt Preis wegen einem KI-generiertem Bild ab.
- Eldagsen will die Debatte über KI in der Fotografie anstossen.
Der Berliner Fotograf Boris Eldagsen hat einen renommierten Preis abgelehnt und will damit eine Debatte über die Rolle Künstlicher Intelligenz in der Fotografie anstossen.
Die Sony World Photography Awards hatten Eldagsen mit seinem Werk «Pseudomnesia: The Electrician» als Preisträger gekürt, wie die BBC am Dienstag berichtete. Das düstere Bild zeigt zwei hintereinander stehende Frauen verschiedener Generationen und ist Eldagsen zufolge teilweise mittels Künstlicher Intelligenz (KI) kreiert worden.
Die Verantwortlichen des Preises von der World Photography Organisation teilten der BBC zufolge mit, Eldagsen habe zuvor nicht deutlich gemacht, in welchem Ausmass Künstliche Intelligenz bei seinem Beitrag eine Rolle gespielt habe.
The winner of Sony World Photography Awards has refused his prize after revealing his work was in fact an AI creation. German photographer Boris Eldagsen entered his piece “The Electrician” into the art contest. And won 1st Prize in the Creative Category.
— Ezer (@EzerRatchaga) April 18, 2023
👉 are we ready for AI? pic.twitter.com/exj6uUFiqw
Der Künstler selbst erklärte auf seiner Internetseite, er habe das KI-Werk testweise eingereicht, um zu prüfen, ob Wettbewerbe wie dieser darauf vorbereitet seien. «KI-Bilder und Fotografie sollten nicht in Auszeichnungen wie dieser miteinander konkurrieren. Sie sind unterschiedliche Dinge», schrieb er in seiner Begründung, warum er den Preis nicht annehme.
Stattdessen wolle er damit eine aus seiner Sicht dringend notwendige Debatte beschleunigen. »Wir brauchen in der Foto-Welt eine offene Diskussion darüber, was wir als Fotografie betrachten wollen und was nicht.«