Schon seit Jahren befindet sich das James-Webb-Weltraumteleskop in Entwicklung. Berichte deuten darauf hin, dass sich der Start weiter verzögern könnte.
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Sieht fast wie bei Star Wars aus – Das James-Webb-Weltraumteleskop mit ausgefahrenem Sonnenschutz und Spiegel. - Nasa's James Webb Space Telescope/flickr
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Das Wichtigste in Kürze

  • Beim James-Webb-Weltraumteleskop könnte es zu weiteren Verzögerungen kommen.
  • Sowohl der Starttermin 2021 als auch der Kostenrahmen von 9,7 Milliarden Dollar wackeln.
  • Das Teleskop soll das Hubble-Teleskop ersetzen und die Allbeobachtung revolutionieren.

Das James-Webb-Weltraumteleskop ist selbst für einen Riesen wie die Nasa ein Mammutprojekt. Schon mehrfach wurde der Starttermin nach hinten geschoben. Wie aus einem Bericht des U.S. Goverment Accountability Office (GAO) hervorgeht, könnte auch der Starttermin 2021 wackeln.

Technische Schwierigkeiten beim Bau

Das Weltraumteleskop, welches mit einer Rakete in seine Umlaufbahn befördert werden soll, stellt eine technische Herausforderung dar. Wie «Ars Technica» berichtet, wurden im letzten Jahr weitere Schwachstellen der Konstruktion bekannt.

Der Bericht des GAO gibt die Wahrscheinlichkeit, dass der planmässige Start im März 2021 stattfinden könne, mit 12 Prozent an. Ebenso stellt der Bericht infrage, ob das Teleskop im Rahmen der projektierten 9,7 Milliarden Dollar bleiben kann. Die Nasa will den Starttermin noch diesen Frühling neu einschätzen.

James-Webb-Weltraumteleskop schon jetzt teuerstes Nasa-Projekt

Noch nie hat ein einziger Satellitenstart die Nasa mehr gekostet als das James-Webb-Weltraumteleskop. Doch die Kosten lassen sich rechtfertigen: Mit dem Satellitenfernrohr soll eine neue Ära der Weltraumbeobachtung beginnen.

James-Webb-Weltraumteleskop
Das James-Webb-Weltraumteleskop bei Tests in der Fertigungshalle. Man beachte die posierenden Mitarbeiter als Grössenvergleich. - Nasa/Chris Gunn

Bis heute liefert der berühmte Vorgänger, das Hubble Space Telescope, mitunter die besten Bilder aus dem Weltall. Durch die Positionierung ausserhalb der Erdatmosphäre entstehen störungsfreie Aufnahmen. Auch die Belichtungszeit, die in der Weltraumfotografie Stunden betragen kann, kann unabhängig von der Erdrotation verlängert werden.

Nasa will Fehler des Vorgängers vermeiden

Da das Hubble Space Telescope nach 30 Jahren im All in die Jahre gekommen ist, wird ein Nachfolger dringend benötigt. Dabei will man die Schwachstellen des Vorgängers ausbessern. Das James-Webb-Weltraumteleskop hat einen siebenmal grösseren Spiegel als das Hubble-Teleskop. Somit kann deutlich mehr Sternenlicht eingefangen werden, was in besseren Bildern resultiert.

James-Webb-Weltraumteleskop
Schon das Hubble-Teleskop schlägt die meisten erdgebundenen Teleskope im Detailgrad der Bilder. - Nasa/Hubble

Ebenfalls soll das neue Weltraumteleskop in einer Distanz von 1,5 Millionen Kilometern von der Erde positioniert werden. Dies verhindert viele Störungen, von denen das Hubble-Teleskop auf rund 550 Kilometern über der Erde noch betroffen war. Aber Wartungsmissionen, die beim Hubble-Teleskop durchgeführt werden mussten, sind damit undenkbar.

Somit ist verständlich, dass sich die Nasa-Wissenschaftler Zeit nehmen, um auch noch die kleinste Fehlerquelle auszumerzen. Wenn das Zehn-Milliarden-Teleskop nämlich keine Bilder sendet, wäre das eines der grössten Debakel der Geschichte der unbemannten Raumfahrt.

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