Ohne Einverständnis des Users zeichnen mehrere iOS-Apps Eingaben und dargestellte Inhalte auf dem iPhone auf. Apple reagiert, ein Entwickler dementiert.
Ein weisses iPhone liegt auf einem Holztisch.
Die Apps zeichneten Informationen wie Eingaben und dargestellte Inhalte auf (Symbolbild). - pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Mehrere Apps haben sensible Benutzerdaten ohne Einverständnis aufgezeichnet.
  • Apple reagiert nun mit einem Ultimatum.

Grosse Unternehmen wie zum Beispiel die Fluggesellschaft «Air Canada» zeichnen jede noch so kleine Aktion von iPhone-Benutzern auf. Dies machen die Apps zu Marktforschungszwecken über ein in App-Entwicklerkreisen beliebtes Analysetool namens «Glassbox».

Das sei gang und gäbe, meint «Techcrunch.com», das den Fall aufdeckte. Die meisten App-Hersteller interessierten sich für möglichst detailreiche Informationen zum Verhalten ihrer Nutzer. Aber beim aufgedeckten Fall besonders schlimm: Die Daten würden während der Aufzeichnung und Übertragung nicht genügend vor Hackerangriffen geschützt.

Apple reagiert

Innert weniger als einem Tag hat Apple auf die Aufdeckung reagiert und die besagten App-Hersteller mit einem Ultimatum konfrontiert: Sollten diese den für die Spionage verantwortlichen Programmiercode ihrer Apps nicht innert der nächsten 24 Stunden entfernen, würden diese gelöscht. Konkret geht es unter anderem um die Unternehmen «Expedia», «Hollister», «Hotels.com» und «Air Canada».

Bei letzteren zwei gehören Kreditkarten-Eingaben an die Tagesordnung, was die Angelegenheit verschärft.

«Air Canada» dementiert

«Air Canada» meint auf Anfrage des Technikmagazins: «Air Canada benutzt Daten ihrer Benutzer, um ihre Reisebedürfnisse unterstützen zu können, [...] zeichnet aber keine Bildschirminhalte auf, und kann dies auch nicht».

Das stimme aber nicht: Das von den Apps benutzte Analysetool «Glassbox» macht genau diesen Vorgang technisch möglich. Es ist dazu in der Lage, die Smartphone-Ansicht einer App, die benutzt wird, für die Entwickler visuell zu rekonstruieren.

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