Microsoft gelang nach jahrelanger Vorbereitung die Zerschlagung des Botnets «Necrus». Dieses hatte auch Schweizer infiltriert, wie die Swisscom bestätigt.
Robert Koch-Institut
Ein Smartphone führt eine Microsoft-App aus. Das Robert Koch-Institut darf bald auf diese zugreifen. - DPA
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein kriminelles, automatisiertes Netzwerk breitete sich in den letzten Jahren rasant aus.
  • Es nutzte die Leistung privater PCs für illegale Zwecke. Auch Schweizer waren betroffen.
  • Swisscom und Co. arbeiten mit Microsoft zusammen, um infizierte Computer zu bereinigen.

Vor gut einer Woche gelang Microsoft in Zusammenarbeit mit Partnern auf der ganzen Welt die Zerschlagung eines der grössten Botnets der Welt: Necrus.

Ein einzelner infizierter Rechner versendete bösartige Mails an bis zu 41 Millionen Empfänger. Acht Jahre Vorbereitung waren seitens Microsoft nötig, um die weitere Ausbreitung der Necrus-Schadprogramme zu verhindern.

Infolge der Zerschlagung teilt Microsoft mit, dass man nun mit Internet Service Providern auf der ganzen Welt zusammenarbeite, um bereits infizierte Computer zu bereinigen.

Schatten Logo Microsoft
Das Logo von Microsoft. - DPA

Swisscom: Betroffene werden isoliert

Gilt dies auch für die Schweiz? Gegenüber Nau.ch bestätigt Armin Schädeli, Mediensprecher der Swisscom: «Ja, wir sind dazu mit Microsoft im Rahmen des «Microsoft Cyber Threat Intelligence Program (CTIP)» in Kontakt.»

Der Schweizer Internetanbieter werde von Microsoft laufend über Infektionen informiert, um so entsprechend gegen diese vorgehen zu können.

Urs Schaeuppi CEO
Urs Schaeppi, CEO der Swisscom, im Interview mit der Nachrichtenagentur AWP. (Archivbild) - SDA

So würden Betroffene in einer sogenannten «Sandbox» isoliert und über digitalem Wege darüber informiert.

Bei einer Sandbox handelt es sich um eine digitale Zone, welche von anderen separiert ist und somit keine weiteren Infektionen zulässt.

upc stellen
Das Logo der UPC. - Keystone

Bei der UPC sieht es ähnlich aus: «UPC steht regelmässig mit Microsoft in Kontakt, aber dabei geht es nicht spezifisch um Botnet Necrus.»

Darüber, wie viele Schweizer von Necrus schätzungsweise betroffen sind, möchten beide Firmen keine Angabe machen. Wurden Sie von Ihrem Internet Service Provider bezüglich einer Infektion kontaktiert? Teilen Sie es uns in der Kommentarspalte mit!

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