Apple warnt iPhone-Nutzer in 100 Ländern vor Spyware-Angriffen
Apple warnt weltweit vor gezielten Spyware-Angriffen – betroffen sind Nutzer in über 150 Ländern. Was das Unternehmen als Schutzmassnahmen empfiehlt.

Apple hat in dieser Woche iPhone-Nutzer in 100 Ländern vor gezielten Spyware-Angriffen gewarnt. Die Warnungen wurden per iMessage, E-Mail und über das Apple-ID-Portal verschickt, wie «9to5mac» berichtet.
Die Angriffe richten sich laut Apple gezielt gegen Einzelpersonen, insbesondere Journalisten, Aktivisten, Politiker und Diplomaten. Die Attacken sind nicht zufällig.
Sie betreffen Personen, die aufgrund ihrer Tätigkeit oder ihres Einflusses ins Visier geraten, wie «PCMag» erläutert.
Apple-Warnungen: Umfang und betroffene Gruppen
Die Benachrichtigungen enthalten eine klare Botschaft. Es handle sich um einen sogenannten «mercenary spyware attack», also einen Angriff mit Söldnersoftware.

Apple betont, dass diese Angriffe Millionen von Dollar kosten. Sie sind technisch hochentwickelt sind, weshalb sie nur gegen wenige, ausgewählte Personen eingesetzt werden.
Die Warnung weist explizit darauf hin, dass die Betroffenen individuell ausgewählt wurden, wie «AppleInsider» berichtet.
Pegasus und andere Söldnersoftware im Fokus
In den Warnungen verweist Apple beispielhaft auf die Pegasus-Spyware der israelischen NSO Group. Diese Software ist bekannt dafür, iPhones ohne Interaktion des Nutzers zu kompromittieren.
Sie wird weltweit von staatlichen Akteuren sowie privaten Auftraggebern eingesetzt, wie «nextpit» berichtet. Neben Pegasus gibt es weitere hochentwickelte Spionageprogramme.
Wie etwa Predator, die gezielt zur Überwachung von Personen mit hohem Einfluss genutzt werden.
Apple warnt weltweit
Apple gibt keine Details über die genaue Herkunft oder die Hintermänner der aktuellen Angriffe preis. Das Unternehmen begründet dies damit, dass eine Offenlegung der Methoden Angreifern helfen könnte, ihre Taktiken weiterzuentwickeln.

Die Angriffe sind laut Apple global verteilt. Und betreffen Nutzer in über 150 Ländern, wie «Mashable» berichtet.
Reaktionen von Betroffenen und Empfehlungen der Experten
Mehrere Betroffene haben die Warnungen öffentlich gemacht. Der italienische Journalist Ciro Pellegrino und die niederländische Aktivistin Eva Vlaardingerbroek berichteten in sozialen Medien über den Eingang der Apple-Benachrichtigung.
Beide dokumentierten, dass sie explizit vor einem gezielten Angriff auf ihr iPhone gewarnt wurden, wie «Engadget» berichtet.
Apple rät zum Lockdown Mode
Apple empfiehlt den Betroffenen, die Warnung ernst zu nehmen und umgehend Schutzmassnahmen zu ergreifen. Dazu zählt insbesondere das Aktivieren des «Lockdown Mode», der die Angriffsfläche für Spionagesoftware deutlich reduziert.

Experten raten ausserdem zu regelmässigen Updates, starken Passwörtern und der Nutzung von Zwei-Faktor-Authentifizierung, wie «Glassalmanac» zusammenfasst.
Bedeutung für die Allgemeinheit und Ausblick
Laut Apple besteht für die breite Masse der Nutzer kein Grund zur Sorge. Die Angriffe sind extrem zielgerichtet und betreffen nur einen sehr kleinen Personenkreis.
Dennoch raten Sicherheitsexperten allen iPhone-Nutzern, die Geräte aktuell zu halten und empfohlene Schutzmassnahmen umzusetzen. Um sich bestmöglich vor Cyberangriffen zu schützen, wie «Macworld» berichtet.
Die aktuellen Warnungen zeigen, wie hochentwickelt und teuer moderne Spionagesoftware ist und wie gezielt sie eingesetzt wird. Apple betont, dass absolute Sicherheit nicht garantiert werden kann.