Huawei muss sich derzeit harsche Vorwürfe gefallen lassen. Harmony OS ähnele dem Smartphone-Betriebssystem Android von Google zu stark.
Huawei Android Harmony OS
Ren Zhengfei ist der Gründer und Chef des Unternehmens Huawei. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nach Veröffentlichung einer Vorabversion von Harmony OS 2.0 gerät Huawei unter Kritik.
  • Angeblich handelt es sich um nichts anderes als eine gelungene Kopie von Googles Android.
  • Der Vorwurf dürfte unter dem Strich aber ziemlich haltlos sein.

Wegen der US-Sanktionen befand sich Huawei im Zug-Zwang: Da der chinesische Konzern nicht mehr auf die Android-Version mit Google-API zurückgreifen durfte, musste eine Alternative her.

Jetzt machen Berichte die Runde, wonach diese auf System-Ebene wohl nichts anderes als eine gelungene Kopie von Googles Android sei. Doch dabei dürfte es sich um einen haltlosen Aufschrei handeln.

Android-Basis kommt dem Kunden zugute

Huawei startete mit der Entwicklung dieses Betriebssystems bereits 2012 in China unter dem Namen Hongmeng OS. 2019, nach erlassener US-Sanktionen, kündigte Huawei an, das Betriebssystem unter dem Namen Harmony OS global lancieren zu wollen. Medien betitelten das Betriebssystem reisserisch als «Android Killer».

Donald Trump Android Huawei
2019 sagte der damalige US-Präsident Donald Trump dem chinesischen Konzern Huawei den Kampf an.
Huawei
Grund: Huawei würde seine Marktmacht ausnutzen, um das Verhalten seiner User zu überwachen.
Huawei Spionage
Bis heute lieferten jedoch weder die USA noch andere Staaten Beweise für die schwerwiegenden Vorwürfe.

Huawei selbst dürfte aber gar nie den Anspruch gehabt haben, etwas völlig Neues auf die Beine zu stellen.

Während die Benutzer-Oberfläche erklärtermassen sowieso weiterhin auf EMUI basiert, scheint die Verwendung der Open-Source-Bibliotheken von Android ziemlich naheliegend. Damit wird die Verwendung etlicher Android-Apps ermöglicht, welche nicht von der Google-Schnittstelle abhängig sind.

Schenken Sie den Vorwürfen gegen Huawei glauben?

Abspaltung und Weiterentwicklung ungleich «Kopie»

Dass der Aufschrei jetzt gross ist, liegt an einem Bericht des Nachrichtenportals «Ars Technica». Dieses nahm nämlich die neuste Entwickler-Version von Harmony OS unter die Lupe. Den Artikel titelt es unter anderem mit dem bekannten «Fake it till you make it».

Gleichzeitig beschreibt das Portal in dem Bericht etwas, das bis anhin nicht als Kopie, sondern als «Fork» bekannt war. Zu Deutsch heisst dies so viel wie «Abspaltung». Solche sind in der IT-Landschaft und insbesondere bei der Weiterentwicklung von Open-Source-Software sehr üblich.

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