Alte Hintertür ist noch auf vielen Smartphones vorhanden

Dayan Pfammatter
Dayan Pfammatter

Deutschland,

Sicherheitslücken müssen nicht immer Fehler sein, sie können auch absichtlich eingebaut werden. Ein Forschungsteam entdeckte eine solche verbreitete Hintertür.

Code Hintertür
Eine sogenannte Hintertür wird oft absichtlich in eine Software eingebaut. (Symbolbild) - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Sogenannte «Hintertüren» in einer Software erlauben es, unentdeckt einzusteigen.
  • Deutsche Forschende haben nun eine solche Lücke gefunden, welche noch verbreitet ist.
  • Die entsprechende Verschlüsselungs-Technologie stammt aus den 90er-Jahren.

Wenn Schlagzeilen von Sicherheitslücken und Lecks reden, handelt es sich oft um Programmierfehler einer Software. Nicht aber, wenn es um eine Hintertür geht, welche absichtlich eingebaut wurde. Dies ist offenbar bei den veralteten, aber immer noch verwendeten Verschlüsselungs-Technologien GEA-1 und GEA-2 der Fall.

Die Hintertür erlaubt einfachen Zugriff

Das Team der Forschenden um Christof Beierle von der Ruhr-Universität Bochum (RUB) wurde auf die Technologie aus den 90ern hingewiesen. Die besagte Software wurde zur Verschlüsselung im 2G-Netz entwickelt und wird noch heute auf zahlreichen Smartphones verwendet. Das Team konnte hier massive Mängel ausfindig machen, welche wohl kein Zufall sind.

Hintertür Software
Die Hinterür erlaubt einen leichteren Einstieg in die Software. (Symbolbild) - Pixabay

Die Wahrscheinlichkeit der gefundenen Eigenschaften bei der Verschlüsselung entspreche etwa zwei Sechsern im Lotto, wie Beierle erläuterte. Die Chiffrierungen sind besonders leicht zu knacken, dies wohl aus purer Absicht. So können etwa Behörden oder die Polizei leichter in die Kommunikation diverser Geräte eingreifen und mitlesen.

Die Gefahr ist heute relativ gering

Auch wenn eine solche Hintertür geheim gehalten wird und nur in bestimmten Zwecken verwendet werden soll, besteht ein Risiko. Böswillige Angreifer erhalten hier natürlich auch einen leichteren Zugriff. Dazu kommt, dass prinzipiell schon länger auf modernere Sicherheitsstandards gesetzt wird.

Hintertür Hacker
Auch Hacker können durch eine Hintertür leichter in einen Code einsteigen. (Symbolbild) - Pixabay

Vor allem hier in der Schweiz wurde das betroffene 2G-Netz vor knapp zwei Monaten definitiv eingestampft. Trotzdem ist es erstaunlich, dass die Hintertür auch auf aktuellen Android- und iOS-Geräten gefunden werden konnte. Es zeigt auf, das solche Lücken sehr hartnäckig sind, wenn sie erst mal eingeführt wurden.

Das Forschungsteam ist bereits in Kontakt mit dem Mobilfunkverband DSMA und der Telekommunikations-Organisation ETSI, um gegen das Problem vorzugehen.

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