Die Entwicklung eigener Chips zahlt sich für Apple aus: Der iPhone-Konzern kann mit einem dünnen iMac-Desktop auftrumpfen. Zudem kommen die neuen AirTags.
Apple iMac
Apple gelingt eine Weltneuheit. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am vergangenen Dienstag stellte Apple mehrere Geräteneuheiten vor.
  • Neben einem neuen, ultradünnen iMac gibt es unter anderem den sogenannten «AirTag».
  • Dieser erleichtert das Finden von verlorenen Gegenständen aller Art.

Apple lässt die Muskeln spielen: Dank Chips aus eigener Entwicklung fordert der Konzern die PC-Konkurrenz mit einem innovativen Desktop-Computer heraus.

Der am Dienstag vorgestellte neue iMac ist nur 11,5 Millimeter dick. Dünner als viele Monitore ohne einen Computer im Inneren. Möglich macht das Apple zufolge der Umstieg von Intel-Prozessoren auf die hauseigenen M1-Chips. Dadurch könne man unter anderem drastisch Platz sparen: Statt eines voluminösen Kühlsystems seien lediglich zwei kleine Lüfter notwendig.

Ein weiterer Vorteil des M1-Chips ist, dass er sich eine technische Plattform mit den iPhones teilt. Dies erleichtert das Zusammenspiel von den Apps. Die Tastatur des Geräts bekommt erstmals einen Fingerabdruck-Scanner wie bei den Macbook-Notebooks.

Der neue iMac überzeugt mit verschiedenen Farben.

Das Display liegt mit 24 Zoll zwischen dem bisherigen kleineren und grösseren Modell. Der Preis ab 1449 Franken ist vergleichbar damit, was Apple bisher für einen iMac haben wollte.

Der M1-Chip kommt auch in die neue Generation des Tablet-Computers iPad Pro. Das grössere Modell mit einem 12,9-Zoll-Bildschirm erhält zudem ein deutlich verbessertes Display mit kontrastreicherer Darstellung.

Für Apple wurde das iPad mit dem Homeoffice und Homeschooling in der Corona-Pandemie zu einem wichtigen Geldbringer entwickelt. Allein im vergangenen Weihnachtsquartal stieg der iPad-Umsatz im Jahresvergleich um gut 40 Prozent.

Apple lanciert AirTags

Apple stellte bei dem Event zudem die seit langem erwarteten AirTags vor. Das sind kleine Plättchen, die man an Gegenständen wie Schlüsseln anbringen kann, um diese schnell wiederzufinden. Apple konkurriert mit den AirTags mit etablierten Anbietern der Technik wie die Firma Tile.

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Die AirTags von Apple werden gerne zum Orten von Gepäck gebraucht. - Apple

Die nötige Infrastruktur dafür hat Apple bereits mit einem hauseigenen Ortungsnetzwerk, das an die App «Wo ist?» angeschlossen ist. Dabei helfen die über die Welt verstreuten Apple-Geräte, die verlorenen Gegenstände in ihrer Nähe zu finden.

Die Kommunikation dafür laufe verschlüsselt und anonym, betont Apple. «AirTag wurde entworfen, um Gegenstände zu verfolgen, nicht Menschen.» Neuere iPhones mit einem Ultrawideband-Funkchip an Bord können die mit AirTags versehenen Gegenstände besonders präzise lokalisieren.

Apple stellt die neuen AirTags vor.

Über «Wo ist?» konnten bisher nur Apple-Geräte wie iPhones oder AirPods-Ohrhörer lokalisiert werden. Vor wenigen Tagen öffnete Apple das Netzwerk aber für andere Hersteller – darunter einen Anbieter von Elektro-Fahrrädern.

Konkurrent Tile kritisierte schon den möglichen Einstieg von Apple in das Geschäft als unfairen Wettbewerb. Dies, weil der Konzern aufgrund des iPhones eine bevorzugte Position bekäme. Apple setzte den Preis des AirTags bei 35 Franken an. Etwa so viel kostet das teuerste Modell der Tracker von Tile.

Auch Smartphone-Marktführer Samsung präsentierte jüngst seine ähnlichen Tracker. Das Vierer-Pack kostet 119 Franken. Bestellen können Interessenten die AirTags ab dem 23. April, 14 Uhr.

Apple mit neuer Fernsehbox

Weitere Ankündigungen waren eine neue Version der Fernsehbox Apple TV: Hier gibt es bessere Bildqualität und eine neuee Fernbedienung. Die alte wurde oft wegen eines Touch-Felds kritisiert, auf dem man sich leicht verklickte.

Bei einer neuen Funktion des Apple TV demonstrierte der Konzern auch exemplarisch das Zusammenspiel seiner verschiedenen Geräte. So soll man ein iPhone nutzen können, um die Farbdarstellung auf dem Fernseher zu verbessern. Es soll genügen, das Telefon an den Bildschirm zu halten. Ein iPhone-Sensor analysiert dann das Licht und passt die Einstellungen der Box an.

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Die neue Apple TV-4K-Variante. - Apple

Bei Podcasts führt Apple zusätzlich ein Abo-Modell ein. Autoren können einzelne Episoden nur für zahlende Nutzer zugänglich machen. Abo-Kunden könnten Podcasts auch ohne Werbung hören.

Apple baute in den vergangenen Jahren das Geschäft mit Abo-Diensten stark aus. Das wichtigste Produkt des Konzerns bleibt weiterhin das iPhone, das mehr als die Hälfte der Erlöse einbringt.

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