Die ethnische Kasachin Janargül Jumatai berichtete von der Unterdrückung in der chinesischen Region Xinjiang. Jetzt wurde sie verhaftet.
Xinjiang
In Xinjiang werden Uiguren und Kasachen systematisch unterdrückt. Eine Frau protestiert dagegen. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Janargül Jumatai wurde in der chinesischen Region Xinjang verhaftet.
  • Die gebürtige Kasachin berichtete von ihrer Erfahrung in der Region.
  • Dort werden Uiguren und Kasachen seit Jahren brutal unterdrückt.

In der chinesischen Region Xinjiang werden Minderheiten wie Uiguren und Kasachen auf brutale Weise systematisch unterdrückt. Janargül Jumatai begann Ende Dezember über ihre Erfahrungen zu sprechen, wie der «Spiegel» berichtet. Die Zeitschrift veröffentlichte ein Porträt über die 47-Jährige: Sie wurde 2017 wie Hunderttausende in ein Lager gesperrt.

Für die Frau bedeutete das ein grosses Risiko, denn sie berichtete aus Ürümqi, der Hauptstadt von Xinjiang. Langjährige Freiheitsstrafen werden bereits bei einem Anruf ins Ausland verhängt. Sie war sich dieser Gefahr bewusst, wie sie gegenüber der Zeitschrift mehrmals betonte.

«Erzähle nun meine Geschichte»

«Seit ich aus dem Lager zurück bin, vegetiere ich nur vor mich hin. Anstatt zu sterben, ohne meinen Zweck erfüllt zu haben, erzähle ich nun meine Geschichte», sagte sie. Dann habe ihr Sterben wenigstens einen Sinn.

Jetzt ist Jumatai offenbar verhaftet worden. Polizisten zerrten sie aus dem Haus ihrer Schwester, wie diese berichtet. Jumatai habe sich gewehrt, ihr Telefon wurde ihr abgenommen, schildert ihre Schwester gegenüber Rune Steenberg am Telefon.

Der dänische Anthropologe forscht seit Jahren in der Region und spricht die Sprache fliessen. In den vergangenen Wochen hatte er fast täglich Kontakt mit Jumatai, schreibt der «Spiegel». Bei ihrem letzten Gespräch habe sie nervös und unruhig gewirkt.

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