Zwischen Washington und Peking knirscht es wieder. Beide Seiten betonen zwar, einen gesunden Wettbewerb zu wollen. Doch die Probleme zwischen den Mächten sind offensichtlich.
US-Aussenminister Antony Blinken bei seiner Ankunft in Peking.
US-Aussenminister Antony Blinken bei seiner Ankunft in Peking. - Leah Millis/Reuters Pool via AP/dpa

US-Aussenminister Antony Blinken hat bei seinem China-Besuch in der Wirtschaftsmetropole Shanghai laut US-Medienberichten unfaire Handelspraktiken der Volksrepublik angesprochen. In einer Unterredung mit dem Parteisekretär der ostchinesischen Millionenstadt Chen Jining habe er Bedenken über die Handelspolitik Pekings zur Sprache gebracht, wie mehrere Medien unter Berufung auf das US-Aussenministerium am Donnerstag berichteten.

Blinken habe einen fairen Wettbewerb und gleiche Bedingungen dafür für in China tätige US-Firmen gefordert. Das Aussenministerium in Peking betonte, China habe Wirtschafts- und Handelskooperationen immer im Einklang mit Marktregeln umgesetzt. Peking hoffe, dass die USA das Prinzip des fairen Wettbewerbs respektierten, sagte Sprecher Wang Wenbin am Donnerstag.

«Wir haben eine Verpflichtung unserer Bevölkerung und vor allem eine Verpflichtung der Welt gegenüber, die Beziehung zwischen unseren beiden Staaten verantwortungsvoll zu gestalten», sagte Blinken beim Treffen mit Chen laut Mitteilung.

Biden-Xi Treffen: Ein Aufruf zur Kooperation

Unter Verweis auf das Treffen zwischen US-Präsident Joe Biden und Chinas Staats- und Regierungschef Xi Jinping im November vergangenen Jahres mahnte er, dass Washington und Peking direkt ihre Meinungsverschiedenheiten ansprechen und danach streben sollten, eine Kooperation aufzubauen. Am frühen Abend (Ortszeit) landete der US-Chefdiplomat in Chinas Hauptstadt Peking. Dort dürften weitere Regierungsgespräche folgen.

Die Wirtschaftsbeziehungen zwischen den USA und China sind seit Längerem sehr angespannt. Beide Seiten werfen sich unfaire Handelspraktiken vor. Washington erlässt immer wieder Sanktionen gegen chinesische Unternehmen, zum Beispiel weil diese Güter an Russland liefern, die Moskau für den Krieg in der Ukraine dienen könnten.

Jüngst sorgte auch der Beschluss eines Gesetzes in den USA für Ärger, wonach der in China ansässige Tiktok-Konzern Bytedance aus der beliebten Kurzvideo-App aussteigen soll.

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