Mehr als 600 Demonstranten versammelten sich am Samstag um Mitternacht vor der Polizeiwache in der Stadt Leiyang.
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Chinesische Schülerinnen und Schüler sitzen in einem Schulzimmer. (Archivbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Offenbar sollen Kinder in Privatschul-Schlafsäle verlegt werden.
  • Dies würde zu einem starken Gebührenanstieg führen.

Die chinesische Polizei hat nach einer Demonstration gegen Missstände an Schulen 46 Menschen festgenommen. Mehr als 600 Demonstranten versammelten sich Samstag um Mitternacht vor der Polizeiwache in der Stadt Leiyang in der östlichen Provinz Hunan, wie die Polizei mitteilte. Die Festgenommenen hätten die Wache «angegriffen», nachdem Sicherheitskräfte zuvor eine Demonstration aufgelöst hätten. Demnach warfen sie Steine und Flaschen auf die Beamten.

Zudem seien zahlreiche Autos zerstört worden, hiess es. Beim Kurzbotschaftendienst Twitter war auf Videos zu sehen, wie eine wütende Menge mit Polizeibeamten zusammenstösst. Die Videos konnten nicht unabhängig verifiziert werden.

Hintergrund der Proteste waren laut Beiträgen in chinesischen sozialen Medien Pläne, einige Kinder in Privatschul-Schlafsäle zu verlegen, was zu einem starken Gebührenanstieg führte. Ausserdem beschwerten sich einige Nutzer im Internet, in Schlafsälen seien gefährlich hohe Formaldehyd-Werte festgestellt worden. Die örtliche Bildungsbehörde erklärte auf ihrer Website, sie überprüfe dies.

In China gibt es immer wieder gewaltsame Proteste. Chinesen haben kaum Möglichkeiten, Regierungskritik zu äussern. Besonders die Gesundheit und Bildung von Kindern ist in dem Land, in dem Eltern über Jahrzehnte maximal ein Kind haben durften, ein sensibles Thema.

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