Evergrande konnte am Mittwoch an der Börse zulegen. Das kriselnde Unternehmen ist jedoch längst noch nicht aus dem Schneider.
Häuser von Evergrande
Häuser von Evergrande - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Börsenkurs von Evergrande konnte am Donnerstag zulegen.
  • Das Unternehmen wurde sich mit Gläubigern über fällige Zinszahlungen einig.
  • Das Unternehmen hat einen Schuldenberg von rund 300 Milliarden.

Der schwer angeschlagene chinesische Immobilienkonzern Evergrande hat am Donnerstag an der Hongkonger Börse kräftig zugelegt. Die Evergrande-Aktie machte zum Handelsauftakt einen Sprung um über 30 Prozent. Danach bröckelte der Kurs allerdings ab.

Bis zum Mittag betrug das Plus noch rund sieben Prozent. Laut Beobachtern reagierten Anleger auf eine Ankündigung vom Vortag, wonach sich der Konzern etwas Luft verschaffen konnte. Evergrande hatte am Mittwoch mitgeteilt, dass sich das Unternehmen mit Gläubigern über Zinszahlungen für eine Anleihe geeinigt habe. Die Hongkonger Börse war am Mittwoch wegen eines Feiertags geschlossen.

Keine Angaben zu Offshore-Anleihe

Für grosse Verunsicherung sorgte, dass das Unternehmen noch immer keine Angaben zu einer in US-Dollar gehandelten Offshore-Anleihe gemacht hat. Nach Berechnungen des Finanzdienstes Bloomberg muss Evergrande hierfür am Donnerstag eine Zinszahlung von 83,5 Millionen US-Dollar leisten.

Eine weitere Zinszahlung von 47,5 Millionen Dollar ist am 29. September fällig. Für beide Zahlungen gilt laut Bloomberg eine Nachfrist von 30 Tagen, was Evergrande weitere Zeit verschaffen könnte.

Schulden von 300 Milliarden

Der chinesische Konzern hat Schulden von umgerechnet mehr als 300 Milliarden Dollar. Anleger befürchten einen Zahlungsausfall. Der Konzern muss Geld auftreiben, um Banken, Zulieferer und Anleihegläubiger fristgerecht zu bezahlen. Zudem schuldet Evergrande Kleinanlegern, darunter vielen Mitarbeitern, mehrere Milliarden Dollar.

Der Chef von Evergrande hatte Mitarbeitern am Dienstag in einem Brief Mut zugesprochen. Er sei fest davon überzeugt, dass man den «dunkelsten Moment» überwinden könne, schrieb Vorstandschef Xu Jiayin. Man werde sich verantwortungsvoll gegenüber Hauskäufern, Investoren, Partnern und Finanzinstituten zeigen.

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