Deutschland verurteilt Festnahme von Christen in China
Die Festnahme mehrerer Pastoren einer Untergrundkirche in China stösst in Deutschland auf massive Kritik.

«Ich verurteile die Verletzung der Religionsfreiheit und fordere die sofortige Freilassung aller Kirchenmitglieder», schrieb der Beauftragte der Bundesregierung für Religions- und Weltanschauungsfreiheit, Thomas Rachel, auf der Onlineplattform X. Auch die deutsche Botschafterin in China teilte seinen Beitrag auf Chinesisch. Demnach hatten die Behörden landesweit rund 30 Pastoren und weitere Angehörige der Zion-Kirche verhaftet.
Zuvor hatte auch US-Aussenminister Marco Rubio die Festsetzung «Dutzender» führender Mitglieder der in China nicht registrierten Kirche verurteilt. Das Vorgehen sei ein weiterer Beweis dafür, wie feindselig die Kommunistische Partei Chinas Christen behandele, erklärte er.
Laut Menschenrechtsgruppen und Angehörigen waren am 10. und 11. Oktober landesweit fast 30 Mitglieder der protestantischen Kirche festgenommen worden – darunter Jin Mingri, der die Gruppierung 2007 gegründet hatte. 2018 hatten Chinas Behörden die Kirche in Peking geschlossen und Jin, dessen Familie in den USA lebt, mit einem Reiseverbot belegt. Die Zion-Kirche existierte dennoch weiter und gewann im Untergrund noch mehr Anhänger.
Laut der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch wird Jin in China illegale Nutzung von Informationsnetzwerken vorgeworfen. Angesprochen auf das Vorgehen der Behörden erklärte das chinesische Aussenamt Anfang der Woche, dass Peking religiöse Angelegenheiten in Übereinstimmung mit dem Gesetz regle und die Glaubensfreiheit von Bürgern sowie gewöhnliche religiöse Aktivitäten schütze. Sprecher Lin Jian wehrte sich zudem gegen Rubios Aussage und betonte, die USA sollten sich nicht in Chinas Angelegenheiten einmischen.