Die Stimmung zwischen China und Taiwan bleibt angespannt. Nun simulieren chinesische Staatsmedien im TV schon einen möglichen Raketenangriff auf die Insel.
Diese Simulation zeigt einen chinesischen Angriff auf Taiwan. - Twitter/@nexta_tv

Das Wichtigste in Kürze

  • China hat seine dreitägige Militärübung um Taiwan am Montag fortgesetzt.
  • 59 Flugzeuge und elf Kriegsschiffe wurden am Morgen gesichtet.
  • Im Fernsehen zeigt eine Simulation einen möglichen Raketenangriff auf die Inselrepublik.
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Die chinesische Armee hat am Montag ihre Grossmanöver in der Nähe Taiwans fortgesetzt. Laut eigenen Angaben organisierte Peking Übungen und Patrouillen sowie Angriffe der Luftwaffe auf Landziele. Ein Sprecher des chinesischen Ostkommandos sagte am Montag, die Übungen seien «erfolgreich abgeschlossen» worden.

Laut dem taiwanesischen Verteidigungsministerium wurden am Montagmorgen weitere 59 chinesische Flugzeuge und elf Kriegsschiffe nahe der Inselrepublik gesichtet. Die USA demonstrierten derweil im Südchinesischen Meer militärische Stärke. Ein US-Zerstörer fuhr einen Einsatz in der Nähe des von China beanspruchten Mischief Riffs.

Bereitet Ihnen der Konflikt zwischen China und Taiwan Sorgen?

Brisant: China geht nun gar so weit, im Fernsehen Bilder eines möglichen Angriffs auf die Insel zu zeigen. So zeigt das Staatsfernsehen in einer Simulation mögliche Raketenangriffe auf Taiwan.

Simulation zeigt Raketenangriff auf Taiwan

Schon am Sonntag waren Angaben des Staatssenders CCTV zufolge chinesischen 31 Flugzeuge in die südwestliche Luftverteidigungszone Taiwans (ADIZ) eingedrungen.

Die Armee habe dabei mehrere Präzisionsschläge gegen «wichtige Ziele auf der Insel Taiwan und in den umliegenden Seegebieten» simuliert.

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China führt seit Samstag eine dreitägige Militärübung um Taiwan durch. (9. April 2023)
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Die taiwanischen Streitkräfte sind in erhöhter Bereitschaft. (9. April 2023)
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Am Montagmorgen wurden weitere 59 chinesische Flugzeuge und elf Kriegsschiffe nahe der Inselrepublik gesichtet. (9. April 2023)
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Taiwanische Kampfjets fliegen am Sonntag, 9. April, über Hsinchu.
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Am Mittwoch, 5. April 2023, besuchte Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen Simi Valley im US-Bundesstaat Kalifornien, wo sie den Vorsitzenden des Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, traf. Tage
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Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen (l) mit dem Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses Kevin McCarthy am 5. April 2023 im kalifornischen Simi Valley.

Taiwans Verteidigungsministerium hatte bis Sonntagmittag (Ortszeit) 58 Kampfflugzeuge und neun Schiffe registriert.

Reaktion auf US-Besuch von Taiwan-Präsidentin

Die während der letzten drei Tagen dauernden Manöver waren eine Reaktion auf den Besuch der taiwanischen Präsidentin Tsai Ing-wen in den USA.

In Kalifornien war die Präsidentin am vergangenen Mittwoch mit dem Vorsitzenden des US-Abgeordnetenhauses, Kevin McCarthy, zusammengetroffen. Es war das erste Treffen dieser Art auf US-amerikanischem Boden. McCarthy ist protokollarisch die Nummer Drei der USA.

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Die Sprecherin des US-Abgeordnetenhauses, Nancy Pelosi (l), mit Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen (r) in Taipeh, am 3. August 2022. - keystone

Die kommunistische Führung in Peking betrachtet das unabhängig regierte Taiwan als Teil der Volksrepublik und droht mit einer Eroberung. China sucht Taiwan international zu isolieren und lehnt offizielle Kontakte anderer Länder zu Taiwan entschieden ab.

Schon nach dem Besuch von McCarthys Vorgängerin Nancy Pelosi im August in Taipeh waren grossangelegte Militärmanöver abgehalten worden. Damals wurden Raketen über die Insel geschossen und eine Blockade geübt.

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