In den ohnehin angespannten Beziehungen zwischen China und den USA droht ein neuer Konflikt. Die Behörden der Volksrepublik wiesen die US-Handelskammer American Chamber of Commerce (AmCham) in der südwestlichen Stadt Chengdu an, ihren Betrieb einzustellen, wie Mitarbeiter am Dienstag berichteten.
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China wurde reicher aber nicht demokratischer. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Kammer solle in Übereinstimmung mit den chinesischen Gesetzen und Vorschriften «keine Aktivitäten mehr im Namen der Amerikanischen Handelskammer in Südwestchina» durchführen, wie aus dem Reuters vorliegenden Dokument hervorgeht.
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Eine Begründung dafür wird nicht genannt.

Das chinesische Ministerium für zivile Angelegenheiten scheine eine Vorschrift durchzusetzen, wonach Länder nur eine offizielle Handelskammer im Land unterhalten dürften, sagte Benjamin Wang von der AmCham Chengdu. Man stehe mit den örtlichen Behörden über die Registrierung und die künftige Ausrichtung im Austausch.

Das Ministerium reagierte nicht sofort auf eine Bitte um Stellungnahme. Das Aus für die Kammer kommt etwas mehr als ein Jahr nach der Schliessung des US-Konsulats in Chengdu durch China, die wiederum als Vergeltung für die Schliessung des Konsulats in Houston zuvor erfolgte.

Die beiden grössten Volkswirtschaften der Welt haben zahlreiche Konflikte miteinander. Sie streiten nicht nur über Handels- und Wettbewerbsfragen, sondern auch über Menschenrechte in Hongkong, Tibet und Xinjiang. Auch mögliche Cyberangriffe hatten die Beziehungen belastet, hinter denen Washington die Volksrepublik vermutet. Verärgerung gibt es auch darüber, dass Peking keine weitere Delegation der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ins Land lassen will, die den Ursprung des Coronavirus untersuchen soll.

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