China untersagt Tech-Firmen Kauf von Nvidias KI-Chips
China verbietet Tech-Unternehmen den Kauf von KI-Chips des US-amerikanischen Unternehmens Nvidia, um lokale Hersteller zu stärken und US-Sanktionen zu umgehen.

Der Chipkonzern Nvidia leidet unter einem von den USA verhängten Exportverbot für seine fortschrittlichen KI-Chips. Diese wurden bisher an chinesische Firmen verkauft.
Nvidia schätzt allein durch diese Exportbeschränkungen einen Umsatzausfall von 15 Milliarden Dollar (rund 11,8 Milliarden Franken). Das teilte Firmenchef Jensen Huang mit, der zugleich vor einer isolierten chinesischen KI-Industrie warnt, wie «Swiss Info» berichtet.
USA und China bekämpfen sich durch Chip-Verbote
Die US-Regierung hat den Verkauf der leistungsstarken Chips an China seit 2022 verboten. Sie will dadurch den technologischen Fortschritt Pekings bremsen, besonders im Militärbereich.

Als Reaktion entwickelte Nvidia weniger leistungsfähige Chipversionen, etwa den H20, der vorübergehend in China verkauft werden durfte. Inzwischen ist dieser aber ebenfalls stark eingeschränkt.
China schlägt zurück
Peking forderte chinesische Unternehmen und Branchen über Richtlinien auf, den Kauf von Nvidia-KI-Chips zu vermeiden. Dies soll heimische Chiphersteller wie Huawei und Cambricon stärken.
Zeitgleich soll die Abhängigkeit von ausländischer Technologie reduziert werden, berichtet Bloomberg. Chinesische Firmen kaufen nach wie vor Nvidia-Chips, teils über Wiederverkäufer, und umgehen damit indirekt US-Verkaufsverbote.
Zehn staatlich verbundene Firmen sollen trotz Sanktionen High-End-KI-Chips über Zwischenhändler bezogen haben, meldet «investing.com».
Chinesische Tech-Unternehmen unter Druck
Nvidias Chips sind zentral für fortschrittliche KI-Anwendungen, von generativer KI bis hin zu autonomen Fahrzeugen. Ein Ersatz für die Nvidia-GPUs ist bisher nicht in Sicht.
Das erhöht den Druck auf die chinesische Tech-Branche, eigene Technologien zu entwickeln, so «Finanzmarktwelt».
Wie reagiert Nvidia auf die Sanktionen?
Im internationalen Handelsstreit steht Nvidia zwischen den Fronten: Die USA überwachen den Export streng, China fördert zugleich die Eigenentwicklung und versucht, US-Sanktionen zu umgehen.
Auch traf sich Nvidia-CEO Jensen Huang kürzlich mit chinesischen Regierungsvertretern, um die schwierige Lage zu besprechen.
Trotz der Restriktionen floriert der Handel mit Nvidia-Chips in China weiter, wie Recherchen der «New York Times» zeigen. Händler verkaufen teils Grossmengen der begehrten Chips im Wert von mehr als 100 Millionen Dollar monatlich.