China kritisiert Auslieferung von mutmasslichem Spion an die USA

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Die Beziehung zwischen Washington und Peking ist seit Monaten ziemlich angespannt. Auf die Strafzölle folgt nun angeblich ein Spion.

Die beiden Staaten warten weiter auf einen Durchbruch im Handelsstreit.
Die beiden Staaten warten weiter auf einen Durchbruch im Handelsstreit. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein mutmasslicher Spion aus China wird in die USA ausgeliefert.
  • China kritisiert diese Entscheidung scharf.

Peking hat die Festnahme eines mutmasslichen chinesischen Spions in Belgien und dessen Überstellung an die USA scharf kritisiert. Die Vorwürfe der Wirtschaftsspionage gegen Xu Yanjun seien «aus der Luft gegriffen», sagte ein Sprecher des chinesischen Aussenministeriums am Donnerstag. Peking erwarte, dass die USA bei dem Fall «in Übereinstimmung mit dem Gesetz» handeln.

Xu war am 1. April auf Gesuch der USA in Belgien bei einer Geheimdienstaktion festgenommen worden, wie es in der Anklageschrift der US-Justiz gegen den Chinesen heisst. Belgien überstellte ihn am Dienstag an die US-Behörden.

Wirtschaftsspionage

Nach US-Angaben handelt es sich bei dem Verdächtigen um einen Mitarbeiter des chinesischen Ministeriums für Staatssicherheit. Xu habe seit 2013 versucht, an geheime Informationen von US-Unternehmen wie dem Industriegüterkonzern General Electric zu gelangen. Laut Anklage wollte Xu Quellen aus dem Umfeld des Unternehmens rekrutieren und nach China bringen.

Die «beispiellose Auslieferung» eines mutmasslichen chinesischen Geheimdienstoffiziers belege die «direkte Aufsicht» der Regierung in Peking über die «Wirtschaftsspionage gegen die Vereinigten Staaten», sagte der Vizechef der US-Bundespolizei FBI, Bill Briestap. Nach Angaben des stellvertretenden Generalstaatsanwalts John Demers handelt es sich bei Xu um «keinen Einzelfall». Er warf Peking vielmehr grossangelegte Wirtschaftsspionage vor.

Nicht der erste Fall

Bereits Ende September hatten die US-Behörden einen mutmasslichen Spion aus China in Chicago festgenommen. Der 27-jährige Ji Chaoqun soll im Auftrag des chinesischen Geheimdienstes Informationen über Wissenschaftler und Ingenieure in den USA gesammelt haben.

Die Beziehungen zwischen Washington und Peking sind seit Monaten äusserst angespannt. Im Handelsstreit belegten sich die beiden Länder gegenseitig mit hohen Strafzöllen. Die USA warfen China wiederholt den Diebstahl geistigen Eigentums vor.

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