China: Berühmter Wasserfall wird künstlich gespeist
Ein Video enthüllt, dass der berühmte Yuntai-Wasserfall in China während der Trockenzeit durch eine Wasserleitung künstlich verstärkt wird.

Der 314 Meter hohe Yuntai-Wasserfall im chinesischen Henan sorgt für Aufsehen. Ein virales Video zeigt, dass das majestätische Wasserspiel möglicherweise aus einer Rohrleitung stammt und nicht rein natürlichen Ursprungs ist, wie Besucher bisher glaubten. Das Video wurde von einem Wanderer in den sozialen Medien gepostet und hat seitdem Tausende von Likes und Millionen von Views auf Plattformen wie Weibo und Douyin erzielt, berichtet «CNN».
Die Betreiber des Yuntai-Mountain-Parks haben inzwischen Stellung bezogen: Aufgrund saisonaler Veränderungen sei die zusätzliche Wassermenge notwendig geworden, um den Besuchern auch in trockenen Zeiten ein beeindruckendes Erlebnis zu bieten. «(Der Wasserfall) kann aufgrund jahreszeitlicher Schwankungen sein schönstes Erscheinungsbild nicht garantieren», erklärte das Parkmanagement laut «CNN».
Künstliche Verstärkung erregt viel Aufmerksamkeit
Laut BBC wurde sogar die lokale Regierung eingeschaltet, die Betreiber dazu aufforderte, künftig transparent über solche Massnahmen zu informieren. In einer offiziellen Mitteilung erklärte der Park: «Wir haben nicht erwartet, alle auf diese Weise zu treffen.» Sie fügten hinzu: «Als saisonale Attraktion können wir leider nicht immer unser bestes Aussehen garantieren.» Diese Erklärung soll Verständnis bei den Touristen wecken.
🇨🇳CHINA'S TALLEST WATERFALL IS FAKE?!
— Mario Nawfal (@MarioNawfal) June 6, 2024
After climbing to the top of the 1,024-foot-tall Yuntai Mountain Waterfall in central Henan province, a hiker discovered that it was fed by a pipe rather than a natural stream.
When the video was posted online, operators of the Yuntai… pic.twitter.com/9KLVuDpJpY
Obwohl viele Nutzer auf Social Media die Massnahme verteidigen – sie seien schliesslich gekommen, um einen schönen Anblick zu geniessen –, gibt es auch kritische Stimmen. Einige empfinden das Vorgehen als Täuschung der Öffentlichkeit und mangelnden Respekt gegenüber dem Naturwunder.
Parallelen zu anderen Fällen
Betont wird jedoch auch historisch vergleichbares Vorgehen an anderen Orten Chinas. So musste beispielsweise der Huangguoshu-Wasserfall in Guizhou ebenfalls mithilfe eines Damms während Trockenzeiten unterstützt werden (BBC). Dies scheint also kein Einzelfall zu sein. Das Parkmanagement versichert indes weiterhin bemüht zu sein, Gästen ein möglichst natürliches Erlebnis bieten zu können. Man verspreche dies bereits für diesen Sommer mit noch besseren Lösungen zur Unterstützung des Wasserflusses (CNN).
Zukünftig bleibt abzuwarten, ob weitere Massnahmen getroffen werden oder eventuell neue Technologien eingesetzt werden könnten, um natürliche Landschaften ohne menschliches Eingreifen eindrucksvoll darzustellen.
Weitere Entwicklungen rund um diese Thematik sowie Reaktionen aus unterschiedlichsten Bereichen sind sicherlich sehr zeitnah erwartet.