Neue Idee aus der Türkei: Ein Bauer lässt seine Kühe VR-Brillen tragen, damit die Tiere mehr und qualitativ hochwertigere Milch geben.
Kuh VR-Brille
Kühe des Bauern Izzet Kocak tragen eine sogenannte VR-Brille (Virtual-Reality, undatierte Aufnahme). Damit werden den Tieren Weideflächen simuliert, wenn die Kühe im Stall stehen, damit die Kühe mehr Milch produzieren. Zusätzlich spiele er ihnen Beethoven und Mozart vor. Foto: Izzet Kocak/dpa - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein türkischer Bauer setzt seinen Kühen VR-Brillen auf.
  • Damit gaukelt er den Tieren grüne Wiesen vor.
  • Das Ziel: So will er die Milchproduktion steigern.

Ein Bauer in der Türkei greift zu ungewöhnlichen Mitteln, damit seine Kühe mehr Milch produzieren: Er gaukelt ihnen vor, auf einer grünen Wiese zu stehen. Das funktioniert mit einer sogenannten Virtual-Reality-Brille (VR), die er den Kühen aufsetzt, wie Bauer Izzet Kocak der Deutschen Presse-Agentur sagte. Damit würden Weideflächen simuliert, wenn die Kühe im Stall stehen. Zusätzlich spiele er den Tieren Musik von Beethoven und Mozart vor.

Kocaks Plan scheint zu funktionieren: Die tägliche Milchproduktion der beiden Kühe, an denen er die Brillen teste, habe innerhalb einer Woche jeweils um fünf Liter zugenommen, sagte Kocak.

Er wolle zudem testen, ob sich die Qualität der Milch verbessere. Der Landwirt habe auch Kontakt zu Forschern aus Deutschland, Russland und Grossbritannien. Er wolle das System in den kommenden Wochen an drei weiteren Kühen ausprobieren.

Kühe dürfen trotz Brillen noch auf die Weide

Der 30-Jährige lebt in der zentralanatolischen Provinz Aksaray und besitzt insgesamt 180 Tiere. Die VR-Brillen setze er nur 20 Minuten am Tag ein, die Kühe würden trotzdem noch auf die Weide gelassen, betonte Kocak. Er bestelle die Brillen aus Russland, von wo die Idee stammt. Dort hatte das Landwirtschaftsministerium VR-Brillen schon vor rund zwei Jahren an Kühen getestet.

Tierschützer stehen dem Konzept aber kritisch gegenüber. Die Methode dürfe nicht bedeuten, dass man Tiere in Käfige einsperre, warnte der Chef der türkischen Tierrechtsgruppe Haytap, Ahmet Kemal Senpolat. Das sei «Folter» und eine Verletzung der Tierrechte.

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