Erdhörnchen fallen über US-Kleinstadt her
Eine Kleinstadt im Norden der USA sieht sich einer Erdhörnchen-Plage gegenüber. Die Tiere haben die Stadt untergraben – und die Menschen sind verzweifelt.

Das Wichtigste in Kürze
- Eine Kleinstadt im Norden der USA sieht sich einer Erdhörnchen-Plage gegenüber.
- Die Nager untergraben die ganze Stadt – und müssen fast keine natürlichen Feinde fürchten.
- Der Schädlingsbekämpfer tötet jedes Jahr Tausende der Nager, doch das reicht nicht.
Eigentlich sehen sie ja ganz niedlich aus. Doch in einer Kleinstadt im Norden der USA werden die Erdhörnchen zu einer echten Plage.
Überall graben die Nager ihre Tunnel, in Gärten ebenso wie unter Häusern, Strassen und am Flughafen. Seit Jahrzehnten setzen sie den rund 50'000 Bewohnern des Städtchen Minot in North Dakota zu. Doch zuletzt nimmt die Belastung überhand, berichtet «AP News».
Es ist so schlimm, dass selbst Joshua Herman, der Schädlingsbekämpfer der Stadt, von einem schier aussichtslosen Kampf berichtet: «Ein Mann gegen einen riesigen Sturm.»
Wahrscheinlich mehr Erdhörnchen als Bewohner
Wie viele Erdhörnchen es genau sind, die in der Erde unter der Stadt leben, weiss niemand. Es sollen Zehntausende sein – wahrscheinlich sogar mehr, als es Menschen in Minot gibt.

Dass sie sich fast ungehindert ausbreiten können, verdanken die Erdhörnchen den Bedingungen in der und rund um die Kleinstadt. Seit Jahrhunderten leben sie in der Prärie. Rund um Minot finden die Nager viele Mähflächen, die sie lieben, wie der Biologe Greg Gullickson gegenüber «AP News» erklärt.
In den Wohngebieten selbst fehlen jedoch die natürlichen Feinde. Kojoten zählen ebenso dazu wie Eulen und Schlangen. Doch verirren diese sich eben selten in die Stadt.
Jäger kämpft nicht nur gegen die Tiere
Schädlingsjäger Herman versucht mit Fallen, Kohlenmonoxid und einem Luftgewehr, der Plage Herr zu werden. 3500 bis 5000 Tiere tötet er so jedes Jahr.
Doch kommen auch Tausende Jungtiere hinzu. Ein Weibchen kann bis zu sechs Junge pro Jahr gebären.
Zudem kämpft Herman nicht nur gegen die Erdhörnchen, sondern mitunter auch gegen die Bewohner. Denn mancher in Minot ignoriert die Schäden, die die Tiere anrichten, und findet sie stattdessen ganz einfach niedlich.
So komme es vor, dass Einwohner die Fallen, die Herman aufstellt, einfach stehlen oder wegwerfen. «Sie mögen niedlich aussehen und sind ganz sicher auch liebenswert», sagt der Schädlingsbekämpfer. «Doch sind sie eben auch gefährlich, wenn sie sich frei ausbreiten können.»