Englische Pubs: Bei 9 von 10 Pints fehlt ein Schluck

Bei Tests kam heraus, dass im Schnitt vier bis fünf Prozent zu wenig ausgeschenkt wird. Dem Durchschnittstrinker entgehen so jedes Jahr über 20 Pints Bier.

Pubs Bier — Neun von zehn Pints in britischen Pubs sind nicht voll genug. Fast immer fehlt ein Schluck. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

In britischen Pubs fehlen bei fast jedem Pint ein paar Prozent Bier.
Jedes Jahr entgehen dem Durchschnittstrinker dadurch mehr als 20 Pints.
Bier-Experten nennen das besorgniserregend – und rufen dazu auf, nachfüllen zu lassen.

In britischen Pubs wird oft bei den Getränken getrickst. In fast jedem neunten Pint Bier fehlt ein Schluck, haben Tests ergeben. Und knapp jedes zweite Weinglas ist nicht voll genug.

Die Zahlen, die die englische Zeitung «The Sun» veröffentlicht, sind beim ersten Hinsehen nicht sonderlich alarmierend. Demnach fehlen im Schnitt pro Glas gerade einmal vier bis fünf Prozent.

Hochgerechnet ergibt sich aber ein erschreckendes Bild. Pro Jahr wird jeder Pubkunde durchschnittlich um stolze 88 bis 114 Pfund (102 bis 132 Franken) betrogen. Oder anders gesagt: um 20 bis 26 Pints Bier.

Stichproben zeigen erschreckendes Ergebnis

Systematische Tests kann sich das Chartered Trading Standards Institute (CTSI), die Verbraucherschutz-Organisation für den Handel, nicht leisten. Es bleibt bei Stichproben. Und da kam bei 137 Testkäufen heraus, dass in 96 Fällen das Glas nicht voll genug war. Biertrinkerinnen traf es doppelt so oft wie Weinliebhaber.

Und die Pubs? Die freuen sich über satte Gewinne – die sich Schluck für Schluck aufsummieren.

Trinkst du gerne Bier?

Jede Woche werden in den britischen Pubs laut CTSI 26 Millionen Pints verkauft. Aufs Jahr gesehen sind das berauschende 1,4 Milliarden Gläser Bier. Im Schnitt kostet ein Pint knapp 4.50 Pfund. All die Schlucke, die den Kunden vorenthalten werden, sind Millionen von Pfund wert.

«Äusserst besorgniserregend» nennt Nik Antona von der «Campaign for Real Ale» die Vorstellung, dass systematisch zu wenig ausgeschenkt wird. «Verbraucher sollten nicht betrogen werden, wenn sie ihre Lieblingspubs unterstützen.» Sein Tipp: Unbedingt fordern, dass das Bier nachgefüllt wird, falls ein, zwei Schlucke fehlen.