Deutsches Restaurant verbietet getrennte Rechnungen
Das Restaurant «Accanto Semplicissimo» im deutschen Esslingen verbietet getrennte Rechnungen. Denn diese verursachen zu viel Mehraufwand.

Das Wichtigste in Kürze
- Salvatore Marrazzo führt in Esslingen das Restaurant «Accanto Semplicissimo».
- Seit kurzem ist es dort untersagt, Rechnungen aufzuteilen.
- Denn das kostet viel Zeit und kann zu Problemen mit dem Finanzamt führen.
Seit vier Wochen ziert ein Aushang das «Accanto Semplicissimo»: Das Restaurant im deutschen Esslingen akzeptiert keine getrennten Rechnungen mehr.
Wie die «Bild» den Wirt Salvatore Marrazzo zitiert, werden besonders bei Schwaben und Schweizern die Rechnungen gern getrennt: «Oftmals kommt es vor, dass Schwaben pingelig darüber diskutieren, wer wie viele Gläser aus einer Flasche Rotwein getrunken hat. Auch Schweizer Gäste legen diese nervige Eigenart an den Tag.»

Das Aufteilen führt bei ihm und seinen 13 Mitarbeitenden gerade bei Hochbetrieb zu zeitlichen Problemen: «Wenn zwei grosse Tische plötzlich getrennt zahlen wollen, bedeutet das für meine Kellner oftmals fast eine Stunde Extra-Arbeitszeit.»
Diesen Sommer sei es mehrfach vorgekommen, dass Gruppen darüber diskutiert hätten, wie sie die Zahlung aufteilen wollten.
Getrennte Zahlung: «Rückfragen durch das Finanzamt»
Deshalb informiere Marrazzo nun per Aushang und Hinweis in den Speisekarten über die Abschaffung getrennter Rechnungen. Die Gäste zeigen dabei «grosses Verständnis», hält er fest. Eine Aufteilung der Rechnung sei auch noch möglich – aber nur, wenn man dies bereits im Vorfeld anmelde.
Wie ein Sprecher des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands erläutert, können getrennte Rechnungen sogar Probleme mit dem Finanzamt bringen: «Unklare oder widersprüchliche Buchungen können im Rahmen einer Kassen-Nachschau zu Rückfragen durch das Finanzamt führen.»