Der pakistanische Bergträger Mohammed Hassan wurde sterbend am K2 zurückgelassen. Nun finden Zeugenanhörungen zu dem Vorfall statt.
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20230810_Der Bergträger wurde sterbend am K2 zurückgelassen. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bergträger Mohammed Hassan starb nach einem Sturz am Achttausender K2.
  • Videos zeigen, dass offenbar niemand dem Verunglückten vor seinem Tod half.
  • Nun sollen in Pakistan Zeugen zu den Geschehnissen gehört werden.

Nach dem Tod eines Bergträgers am K2 wird ein Komitee in Pakistan Zeugen anhören. Rahat Karim Baig ist Mitglied einer Untersuchungskommission. Er gab der Deutschen Presse Agentur am Donnerstag gegenüber an: «Die wichtigste Aussage wäre die des anderen Höhenträgers.» Dieser habe mit dem später verunglückten Mann das Seil befestigt und ihn fallen gesehen.

Der pakistanische Bergträger Mohammed Hassan war vor rund zwei Wochen am asiatischen Achttausender K2 ums Leben gekommen. Sein Tod löste einen weltweiten Aufschrei auf, nachdem einige Videos des Unglückstages bekannt wurden. Diese zeigten ihn nach seinem Sturz verletzt, aber noch am Leben.

«Jemand hätte helfen müssen»

«Es ist bedauerlich, dass niemand anhielt, um dem sterbenden Mann zu helfen», so Abu Zafar Sadiq, Präsident des pakistanischen Alpinclubs. Mehrere Lawinen seien am Unglückstag an einem Engpass am K2 ausgelöst worden, der schwierigsten und tödlichsten Stelle vor dem Gipfel.

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Der K2 ist der zweithöchste Berg der Welt. - keystone

«Einige der Bergsteiger wurden von den Lawinen getroffen, aber zum Glück wurde niemand mitgerissen», sagte Sadiq weiter. «Wie auch immer die Umstände waren, jemand hätte dem armen Kerl helfen müssen.»

Drohnenaufnahme zeigte Sterbenden

Auch ein Bergsteiger aus Tirol und ein deutscher Kameramann waren am Tag des Unglücks am K2. Dies berichtete die Wiener Zeitung «Der Standard». Von dem Vorfall bekamen sie demnach zunächst nichts mit.

Auf einer Drohnenaufnahme sollen sie dann den im Sterben liegenden Träger Hassan gesichtet haben. Da seien sie bereits ins Basislager zurückgekehrt gewesen. «Er ist dort elendig verreckt. Es hätte nur drei, vier Leute gebraucht, ihn runterzubringen», zitierte der Standard den Tiroler Bergsteiger Wilhelm Steindl.

Immer wieder kommt es im pakistanischen Gebirge und den angrenzenden Ländern im Himalaya zu tödlichen Unfällen. Der 8611 Meter hohe K2 in Pakistan ist der zweithöchste Berg der Erde und gilt als extrem schwierig. Gründe sind unter anderem die steile Route und die Lawinengefahr.

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